Gordon Köhler (AfD):

Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Im Sommer des Jahres 2023 haben wir als AfD-Fraktion einen Antrag in das Plenum eingereicht, der sich mit folgenden Fragen beschäftigte: Wollen wir es hinnehmen, dass immer mehr junge Menschen, also Minderjährige, Opfer einer gesellschaftspolitischen Bewegung werden, die keine moralischen Grenzen kennt? Wollen wir tatenlos zuschauen, wenn, befeuert durch politische Akteure, Kinder und Jugendliche zu Versuchskaninchen gemacht werden? Denn um nichts anderes handelt es sich bei diesen Pubertätsblockern und Hormontherapien.

(Felix Zietmann, AfD: So ist es!)

Es geht um nicht weniger als die Tatsache, dass Kinder einer Behandlung mit Medikamenten ausgesetzt werden, die hoch umstritten und die risikobehaftet ist. Es geht um die Behandlung, wie eingangs erwähnt, von Minderjährigen mit sogenannten Pubertätsblockern. Dabei handelt es sich um Medikamente, die zur erfolgreichen Behandlung von Krebserkrankungen und zur Sterilisation von Triebtätern eingesetzt werden.

Noch einmal: Genau das soll körperlich gesunden Kindern verabreicht werden; Medikamente   das muss offen gesagt werden  , zu deren Einsatz auf diesem Feld die Studien- und Erkenntnislage denkbar dürftig ist. Den wenigen vermeintlichen und wirklich positiven Effekten in Einzelfällen steht eine lange Liste an Risiken, Gefahren und teilweise irreversiblen Schäden gegenüber.

Ebenso gibt es eine Vielzahl von jungen Menschen, die ihre Transition, an deren Anfang nun einmal auch die Verabreichung von Pubertätsblockern steht, mittlerweile bereuen.

Sehr interessant ist übrigens auch, dass eine wichtige Studie in den USA zu dem Thema Anwendung von Pubertätsblockern bei jungen Leuten nicht veröffentlicht wurde. Jetzt möchte ich kurz Ross und Reiter nennen, und zwar die Ärztin Dr. Olson-Kennedy. Sie betreute das Projekt, das übrigens auch mit Steuermitteln aus den USA finanziert werden sollte, in L.A. am Center for Transyouth Health and Development. Man wollte sich bei diesem Projekt mit 95 Kindern einen Überblick verschaffen, inwieweit die Pubertätsblocker auf diese jungen Menschen wirken. Sie hat, obwohl sie eine Verfechterin des Einsatzes von Pubertätsblockern ist, die Veröffentlichung abgelehnt, und zwar mit der Begründung, dass man den Kritikern keine Waffe in die Hand geben möchte. Das lässt tief blicken.

Umso bedeutsamer ist es, dass auf dem Deutschen Ärztetag eine Resolution verabschiedet wurde, die die Gabe von Pubertätsblockern massiv einschränken soll. Hierzu gilt mein Dank den Ärzten, die den Mut dazu fanden in Zeiten von Diskreditierung.

(Beifall bei der AfD)

Denn jeder, der Kritik äußert, ist sofort homophob oder transfeindlich. 

Und: In der letzten Woche hat der britische Rundfunk verkündet, dass die Labour-Regierung Pubertätsblocker für die Behandlung von Geschlechtsdysphorie dauerhaft verbieten möchte.

(Zustimmung bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl!)

Doch Sie wollen dieses Thema in Sachsen-Anhalt weiter forcieren. Denn nichts anderes steht in Ihrer Beschlussempfehlung. Sie werden eine weitere Behandlung zulassen. Übrigens ist auch in Schweden die Behandlung von unter 16-Jährigen mit Pubertätsblockern nicht mehr zulässig. Sie handeln hier entgegen dem Trend der Zeit. Deswegen werden wir Ihre Beschlussvorlage aus vollster Überzeugung ablehnen. - Danke.