Dr. Katja Pähle (SPD):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin den Kollegen von der CDU ausgesprochen dankbar dafür, dass sie die Initiative ergriffen haben, einen solchen Antrag vorzubereiten. Denn das, was wir heute tun, ist, älteren Lehrkräften zu signalisieren: Eure Arbeit ist es wert, wir wollen Maßnahmen ergreifen, um euch den Verbleib im Schuldienst zu ermöglichen. Dieser Weg ist richtig.
(Zustimmung bei der SPD)
Er zielt tatsächlich in eine etwas andere Richtung als die früher einmal vorhandenen Abgeltungsstunden, die wir im Landtag bzw. an anderen Stellen leider wieder gestrichen haben.
Die Überlegung, die wir in den Koalitionsfraktionen haben, ist es, genau an den Stellen für Entlastung zu sorgen, die uns die meisten Lehrkräfte, die mehr als 60 Jahre, mehr als 62 Jahre alt sind, als problematisch darstellen. Es ist eben nicht nur die Unterrichtsbelastung an sich. Am Unterricht hängen sich auch verschiedene andere Verpflichtungen auf: Die Vor- und Nachbereitung, die Kontrolle von Klassenarbeiten, insbesondere in Schriftfächern. Wenn man sich einmal vor die Klassenarbeiten setzt und Deutschaufsätze in der neunten oder in der zehnten Klasse korrigieren muss, dann erkennt man, dass das ein enormer Aufwand ist. Lehrkräfte genau an dieser Stelle hinsichtlich ihrer Unterrichtsverpflichtung zu entlasten, ist genau der richtige Weg.
Jetzt wissen wir aber, dass unsere Schulen an verschiedenen Stellen eigentlich eher mehr Arbeitszeit und mehr Lehrkräfte brauchen, als wir aktuell finden. Deshalb ist es so, dass wir im Antrag sagen: Es soll geprüft werden, wie diese frei werdende Arbeitszeit für Aufgaben, die der Schule an sich zugutekommen, eingesetzt werden kann. Auch das ist der richtige Weg. Wir wollen z. B. Mentorentätigkeit an den Schulen für Referendare, damit wir weiterhin gute Lehrerinnen und Lehrer in unseren Schulen haben. Das ist gut so.
(Zuruf von Matthias Redlich, CDU)
Ich glaube, das ist der richtige Weg; denn diese Aufgabe kann im Vergleich zur Kontrolle von Deutschaufsätzen entlastend wirken. Deshalb bin ich, wie gesagt, dankbar dafür, dass wir diesen Antrag am Ende des Jahres, quasi als kleines Weihnachtsgeschenk, mit auf den Weg bringen.
Ich hoffe, dass wir zu einer zügigen Umsetzung kommen und dass wir Schulleitungen, die jetzt verpflichtend in Gespräche eintreten sollen ich hoffe, dass viele Schulleitungen das mit ihren Lehrkräften ohnehin tun , an dieser Stelle noch einmal sensibilisieren und ihnen auch etwas anbieten, damit sie gut in diese Gespräche mit ihren Kolleginnen und Kollegen einsteigen können, um Motivation zu vermitteln, um den Willen zu dokumentieren, die Kollegin, den Kollegen an der Schule zu halten und dafür auch Möglichkeiten zu finden. An dieser Stelle ist mehr Flexibilität hilfreicher als starres, bürokratisches Handeln. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.