Alexander Räuscher (CDU):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Herr Aldag, vielleicht darf ich Sie einladen, dass wir uns das im Harz einmal anschauen. Dieses Totholz, das nicht brennt, wie es Herr P. so gern verbreitet, liegt im Harz aufgeständert. Das heißt, die Bäume, die vom Borkenkäfer geschädigt wurden, werden abgesägt, fallen selber um - viele Bäume sind im Nationalpark abgesägt worden - und liegen nicht auf dem Boden. Die Bäume liegen aufgeständert auf den Ästen. Dadurch können sie schön durchtrocknen. Wenn sie nicht aufgeständert liegen, dann liegen sie auf den Granitblocken im Harz.
Ich habe den Eindruck, Sie waren noch nie vor Ort und haben sich das nicht angeschaut.
Wolfgang Aldag (GRÜNE):
Doch.
(Zurufe von den GRÜNEN)
Alexander Räuscher (CDU):
Wenn Sie es sich angeschaut hätten, würden Sie hier nicht so einen Kokolores verbreiten. Man kann das nach dem Brandgeschehen von vor zwei Jahren sehr schön sehen. Ich war auch dort und habe fotografiert, wie luftig das Holz dort liegt. Es liegt ideal gestapelt wie in einem Lagerfeuer, wie man also Holz stapeln würde, das man zur Zündung bringen muss. Also, die Brandlast des Totholzes ist erheblich. Das immer wieder wegreden zu wollen, ist albern. Deshalb lade ich Sie ein, dass wir uns das einmal anschauen.
Herr Präsident, soll ich meine Intervention zu dem Beitrag von Frau Lüdemann in einem Atemzug anführen oder soll ich das teilen?
Vizepräsident Wulf Gallert:
Sie haben dafür eine Redezeit von insgesamt zwei Minuten. Es bleiben Ihnen 50 Sekunden. - Frau Lüddemann kann auch überlegen, ob sie noch einmal nach vorne kommt. - Bitte.
Wolfgang Aldag (GRÜNE):
Alle sechs kommen.
Alexander Räuscher (CDU):
Frau Lüddemann hat im September 2021 erzählt, sie sei im Harz gewesen und es gebe dort überhaupt kein Baum- und Waldsterben. Ich habe ihr damals erklärt, wie viele Hektar damals bereits tot waren und wie viel CO2 von den sterbenden Bäumen freigesetzt wird; denn die Bäume enthalten gebundenen Kohlenstoff, den die Fotosynthese eingebracht hat. Das hat sie damals nicht verstanden und heute redet sie auch wieder vom Kohlendioxidsenken.
(Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE - Frank Otto Lizureck, AfD, lacht)
Vielleicht begleiten Sie Herrn Alltag, wenn ich Sie einmal mit ins Revier nehme, und hören zu.
(Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)
Dann wird es vielleicht irgendwann einmal klick machen und Sie verstehen, wie Fotosynthese und die Zusammenhänge funktionieren. Auf jeden Fall hilft uns ein sterbender Wald, so wie ihn Frau Prof. Dalbert organisiert hat, beim Klimawandel nicht weiter.
(Zustimmung von der CDU)
Vizepräsident Wulf Gallert:
Danke. - Herr Aldag und Frau Lüddemann, sofern sie möchte, können antworten. - Herr Aldag, bitte.
Wolfgang Aldag (GRÜNE):
Ich kann gern darauf antworten. Herr Räuscher, machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich bin sehr, sehr oft im Harz und ich kenne die Situation vor Ort. Ich war auch schon mit Herrn P. und mit den Kolleginnen Sziborra-Seidlitz und Lüddemann im Harz. Wir haben eine halbtägige Wanderung gemacht und haben uns das alles sehr gut erklären lassen. Wir wissen also, wie die Sachverhalte dort sind. Ich weiß, wie die Sachverhalte dort sind. Ich habe in meiner Rede erwähnt, dass ich mich auch noch darüber hinaus informiere. Ich habe das Projekt Pyrophob erwähnt. Dabei untersuchen Wissenschaftler, wie das Totholz wirkt und welche Auswirkungen es auf zukünftige Waldbrände hat. Insofern ist es kein Kokolores, was ich hier erzähle.
Es ist ja bekannt, dass Sie mit Ihrem GRÜNEN-Bashing in den letzten Monaten auch im Harz für Furore gesorgt haben. Deswegen muss man die Frage stellen, wer hier Kokolores erzählt, Sie oder ich. - Vielen Dank.