Dr. Katja Pähle (SPD):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Werte Frau Ministerin! Auch Ihnen herzlichen Dank für die Darstellung dessen, was wir schon machen. Es ist tatsächlich ein bunter Blumenstrauß von Maßnahmen, die das Bildungsministerium, auch mit Berichten im Bildungsausschuss, ergreift, um dem Lehrermangel über verschiedene Ansätze tatsächlich Herr zu werden.
Auch die älteren Kolleginnen und Kollegen sind dabei im Fokus. Aktuell werden Lehrkräfte, die kurz vor dem Erreichen ihres Renten- oder Pensionsalters stehen, angeschrieben. Ihnen wird das Angebot gemacht, im Schuldienst zu bleiben.
Meine Erfahrung nach Gesprächen ist aber, dass nicht das Geld das ausschlaggebende Moment ist, sondern das, was sich Kolleginnen und Kollegen erhoffen und wünschen, ist eine Entlastung von bestimmten Aufgaben. Beispielsweise ist die Klassenleitung etwas, was die Kolleginnen und Kollegen ab einem gewissen Alter gern abgeben würden, ebenso bestimmte andere organisatorische Pflichten an der Schule. Ohne zu viel zu verraten, sage ich einmal: Ich glaube, es ist gut wenn wir dazu im Gespräch bleiben, um das Arbeitsumfeld für ältere Lehrkräfte attraktiver zu gestalten.
Aber neben den älteren Lehrkräften darf man auch die jungen Lehrkräfte nicht aus den Augen verlieren. Deshalb ist es gut, dass wir das duale Studium aufgesetzt haben, dass wir versuchen, Studierende so früh wie möglich in den Schulalltag zu integrieren, um dafür zu sorgen, dass sie gleich einen realistischen Blick auf Schule und Schülerinnen und Schüler bekommen.
Am Ende, Herr Tillschneider, eine ganz konkrete Anmerkung zu Ihrem Antrag: Wissen Sie, nach all diesen vielen Debatten darüber, wer denn alles am Niedergang des Bildungswesens schuld ist und welche Verantwortung die Altparteien insgesamt
(Zurufe von der AfD)
oder aber die Sozialdemokratie im Besonderen haben, quasi noch einmal zu erklären, dass unter Ihrer Führung das Bildungssystem ganz anders aussehen würde, in diesem Zusammenhang suchen Sie sich ausgerechnet eine Idee eines sozialdemokratischen Bildungsministers aus Brandenburg heraus, schreiben das Konzept eins zu eins ab,
(Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Warum bringen Sie das nicht hin?)
erwähnen es wenigstens hier. Aber ganz ehrlich: Da müssen Sie sich schon entscheiden, ob Sie das, was sich die Altparteien ausdenken und in anderen Bundesländern auch ausprobieren, grundsätzlich für falsch halten, oder ob Sie vielleicht doch zugeben, dass Ihnen auch nichts anderes einfällt, weil die Lage halt komplex ist und Populismus an der Stelle nichts nützt.
(Unruhe bei der AfD)
Wir sind der Meinung, dass wir mit dem bunten Blumenstrauß, den wir haben, im Unterschied zu Brandenburg andere Wege gehen, aber beobachten werden, was die Brandenburger mit ihrem Modell erreichen. Für heute brauchen wir Ihren Antrag nicht, und wir werden ihn deshalb ablehnen. - Herzlichen Dank.