Thomas Korell (AfD): 

Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Abgeordnete! Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind nun seit etwa zwei Wochen Geschichte. Die FDP-Fraktion hat jetzt eine Aktuelle Debatte beantragt, um Bilanz zu ziehen, unter dem Titel: „Olympia Paris 2024 - Sachsen-Anhalt auf der Erfolgsspur“. Doch stellen wir uns die Frage, war es tatsächlich ein riesiger Erfolg: für Sachsen-Anhalt ganz klar ja, für Deutschland nein. 

Olympische Spiele sind mehr als nur ein Sportereignis. Sie spiegeln die Ambitionen einer Nation wieder, ihre Fähigkeit, sich auf internationaler Bühne zu messen, um zu zeigen, was in ihren Athleten steckt. Doch ein Blick auf den Medaillenspiegel zeigt ein ernüchterndes Bild für Deutschland. Seit den Sommerspielen in Barcelona 1992, der ersten Olympiade nach der Wiedervereinigung, ist unser Abschneiden kontinuierlich rückläufig. Das Ergebnis in Paris ist das schlechteste für Deutschland im Gesamtranking seit dem Jahr 1952. Herr Silbersack hat es schon ausgeführt. 

Dieser Rückgang verdient eine offene und ehrliche Debatte statt einer Selbstbeweihräucherung und Lobhudelei. Es passt jedoch ins aktuelle politische Zeitgeschehen, dass kleine Erfolge als große Würfe verkauft werden. Doch wir sollten den Mut haben, die Herausforderungen zu benennen und ihnen entschlossen entgegenzutreten. 

Natürlich gratuliere auch ich Lukas M. aus unserem Schwimmerteam zur Goldmedaille über 400 m Freistil und den vier anderen Medaillengewinnern - ein grandioser Erfolg, der auch seinem Trainer Bernd B. zu verdanken ist. Allen Olympiateilnehmern, die eine Medaille für Sachsen-Anhalt und Deutschland errungen haben, gilt unser herzlicher Glückwunsch und unser Jubel. 

Doch lassen Sie uns nicht dabei stehen bleiben. Der Zusammenhang zwischen Sportförderung und Medaillenerfolgen ist offensichtlich. Während China 1,4 Milliarden € in die eigene Sportförderung steckt, investiert Deutschland gerade einmal knapp 400 Millionen €. Singapur honoriert seine Goldmedaillengewinner mit 700 000 €, während in Deutschland lediglich eine einmalige Zahlung in Höhe von 20 000 € erfolgt. Diese Summe gleicht die Lebensrisiken und Versorgungslücken aufgrund jahrelangen kontinuierlichen Trainings bei Weitem nicht aus; es sei denn, der Sportler hat das Glück, auf einer der wenigen Sportförderstellen bei Bundeswehr oder Polizei zu sitzen. 

Diese Problematik betrifft Sportler und Trainer gleichermaßen. Wir brauchen eine ernsthafte Diskussion über eine langfristige und nachhaltige Sportförderung, die den Athleten die notwendige Sicherheit bietet. Ich erinnere daran, dass ich bereits einen Antrag für eine anerkennende Sportlerrente eingebracht habe, leider ohne Erfolg. 

Die Spitzensportförderung obliegt zwar dem Bund, doch für den Breiten- und Amateursport und damit auch für die Nachwuchsförderung von potenziellen Olympioniken sind die Bundesländer verantwortlich. In Sachsen-Anhalt liegt in diesem Bereich leider vieles im Argen. Die Kommunen, die eigentlich Schwimmbäder und andere Sportstätten erhalten sollten, stehen vor finanziellen Herausforderungen. Dies hat zur Folge, dass immer weniger Kinder das Schwimmen lernen, was nicht nur die Zahl der Badetoten in jeder Saison erhöht, sondern auch den Nachwuchs im Schwimmsport gefährdet. 

Anstatt über eine deutsche Olympiabewerbung für das Jahr 2040 nachzudenken, sollten wir uns darauf konzentrieren, eine Sportförderung zu entwickeln, die uns bis dahin wieder auf das Niveau des Jahres 1992 bringt. 

Sportliche Spitzenförderung funktioniert nur, wenn auch der Breitensport unterstützt wird. Der Stellenwert des Sports in Schulen und Kindergärten sinkt und Sportschulen haben immer weniger Bewerber. Das ist ein Alarmsignal, das wir nicht ignorieren dürfen. 

Hier kommt jetzt mein humorvoller Vorschlag, wie wir zukünftig besser abschneiden könnten: Dank des Selbstbestimmungsgesetzes der Ampel könnten doch unsere männlichen Athleten vor der nächsten Olympiade ihr Geschlecht wechseln und dann alle Medaillen in den Frauenwettbewerben gewinnen.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Sehr gut!)

- So sieht es ja aus. - Höchstwahrscheinlich würde das das historisch beste Ergebnis für unser Land bedeuten. Natürlich ist mir bewusst, dass dies nicht einfach so möglich ist, da Sportverbände und Organisationen in der Regel selbst darüber entscheiden, wer in welchen Wettbewerben antreten darf.

Ich möchte mit diesem Gedanken lediglich auf ein echtes Problem hinweisen. Wir müssen ernsthaft über die Fairness im Sport und den Umgang mit Athleten diskutieren, die ihr Geschlecht je nach Vorteil anpassen können. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, dass eine olympische Kommission anhand körperlicher Merkmale, nicht nur der primären Geschlechtsmerkmale, eine faire Zuordnung vornimmt,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Das könnte Ihnen so gefallen!)

um Missbrauch zu vermeiden, Herr Striegel. Wir sollten verhindern, dass unfaire Vorteile in den Wettbewerb gelangen. Eine Vorstellung, wie sie der Zwitter Imane Khelif bis hin zum Olympiasieg im Weltergewicht abgeliefert hat, will ich nicht noch einmal erleben müssen.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Jawohl!)

Lassen Sie uns also nicht nur über Verbesserungen reden, sondern diese auch aktiv umsetzen. Unsere Kinder und zukünftigen Olympioniken verdienen die bestmöglichen Voraussetzungen, um im Jahr 2040 nicht nur an die Erfolge von 1992 anzuknüpfen, sondern sie zu übertreffen. Es geht nicht allein um Medaillen, es geht um den Stolz, den Sport in die Herzen unserer Kinder zu tragen, damit auch sie eines Tages sagen können: Ich war dabei, als unser Land Geschichte schrieb. - Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)


Präsident Dr. Gunnar Schellenberger: 

Danke, Herr Korell.