Kerstin Eisenreich (Die Linke):
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich danke allen, die in dieser Debatte sehr sachlich waren. Ich glaube, es hat sich gezeigt, dass Einigkeit besteht, dass wir unseren Obstbäuerinnen und bauern sowie Winzerinnen und Winzern unter die Arme greifen müssen.
Herr Minister Richter, ich finde es - auch wenn Sie in Vertretung für Herrn Schulze gesprochen haben; aber Sie sind ja auch der Finanzminister, insofern passt das gut - schwierig, wenn Sie sich hierhin stellen und sagen: Wir können den Schaden noch nicht beziffern und müssen deshalb abwarten, bis wir helfen. Ich weiß nicht, warum Sachsen und Thüringen zumindest versuchen, das schon einmal in den ersten Runden zu klären und eine solche Unterstützung anzubieten.
Ich befürworte eine Diskussion im Ausschuss, weil wir natürlich eine Menge Gesprächsbedarf haben. Ich denke, es sind von fast allen hier gute Vorschläge gekommen. Das will ich ausdrücklich betonen. Dafür bedanke ich mich.
Ich möchte aber gern der Fraktion rechts außen eine kleine Lektion in klimawandel- und witterungsbedingten Veränderungen geben. In den Jahren 1961 bis 1990 hat die Vegetationsruhe über den Winter 120 Tage angedauert. In den Jahren 1991 bis 2020 verkürzte sie sich auf 101 Tag. In diesem Jahr, im Jahr 2024, war die Vegetationsruhezeit mit 76 Tagen extrem kurz.
Ursache dafür sind lange Herbste und frühzeitig hohe Temperaturen. Das beflügelt natürlich die Natur, auszutreiben.
Das heißt nicht, dass Spätfröste nicht möglich sind; sie werden kommen. In diesem Jahr sind die Eisheiligen - falls Sie es noch nicht gemerkt haben - sogar einen Monat früher als sonst gekommen. Das sollte man berücksichtigen, wenn man sich hier hinstellt und sagt, dass das alles ganz normal ist, meine sehr geehrten Damen und Herren.