Carsten Borchert (CDU):

Danke, Herr Präsident! - Ich werde es nicht allzu lang machen. - Erst einmal danke, Frau Pähle. Als Herr Gebhardt vorhin die Frage gestellt hat, warum es so lange gedauert hat, hat etwas gefehlt, was du gesagt hast; nämlich, dass die Universität logischerweise sich erst einmal darauf vorbereiten muss. Das dauert natürlich etwas. Vielleicht kann man in Zukunft schneller werden. - Herr Gebhardt, das war eine Ergänzung und nicht böse gemeint.

Herr Dr. Tillschneider, sind Sie anwesend? - Ich habe zwei, drei Punkte in meiner Rede, zu denen ich etwas sagen wollte. Ich habe gedacht, Sie haben sie abgeschrieben. Denn ich muss fairerweise sagen: Es waren Dinge dabei, die tatsächlich nicht falsch sind.

(Zustimmung bei der AfD)

Das muss auch einmal gesagt werden dürfen.

(Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Richtig! - Zuruf von Eva von Angern, Die Linke)

Ich habe mir aufgeschrieben - deshalb brauche ich nicht so lange  : Personalschlüssel. Dass wir dadurch nicht mehr Lehrer bekommen, hat jeder, der hier im Saal sitzt, sofort verstanden. Das hat nichts mit da oder da oder da zu tun. Das ist einfach so.

(Zustimmung von Jörg Bernstein, FDP)

Zum Thema Klassenarbeiten. Na klar werden Klassenarbeiten geschrieben. Sie wurden geschrieben; sie werden geschrieben. Das ist doch logisch. Ob sie nun zentral oder nicht zentral geschrieben werden; geschrieben werden müssen sie trotzdem. Warum sollen wir sie nicht kontrollieren bzw. auswerten? Wie sollen wir denn ansonsten Ergebnisse bekommen, um etwas verändern zu können? Die Ministerin hat es bereits gesagt. Das muss ich gar nicht wiederholen.

Berufspraktische Erfahrungen. Wir haben in der Koalition super daran gearbeitet. Die Schulen machen das selbst. Wenn sie wollen, können sie Vier-plus-Eins umsetzen. Sie können alles umsetzen, was sie für richtig halten.

(Zustimmung von Jörg Bernstein, FDP)

An dieser Stelle haben wir noch Reserven, weil wir als Koalition sagen: Die Schulen müssen noch mehr Freiheiten bekommen.

(Dr. Anja Schneider, CDU: Ja!)

Wenn sie wollen, dann sollen sie Vier-plus-Eins umsetzen. Wenn sie es nicht wollen, dann sollen sie es lassen. Manchmal geht es gar nicht; denn wenn es auf einmal in einer Region fünf Schulen umsetzen würden, würde es gar nicht so viele Plätze geben. Das muss man variieren. Wir schaffen die Voraussetzungen; es funktioniert. Das ist nichts Böses, aber auch nichts Neues.

Eine Sache noch, zu der ich eine andere Meinung habe als einige Vorredner, auch mein geschätzter Kollege von der FDP. An der Stelle bin ich an der Seite von Herrn Lippmann und von Frau Pähle. Man sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob wir nicht grundsätzlich sagen, dass wir eine Grundlagenlehramtsphase für unsere zukünftigen Lehrer einführen, wenn sie anfangen zu studieren. Ich weiß, wovon ich spreche.

(Guido Kosmehl, FDP: Herr Bernstein auch!)

Denn wir haben das früher genauso gemacht. Verflucht noch einmal, wir hatten kein schlechtes Bildungssystem. Von der Warte aus muss ich natürlich erst einmal meine vierzig Kolleginnen und Kollegen und die Kolleginnen und Kollegen der FDP davon überzeugen, dass das ein Weg sein könnte.

Denn alles hat seine Zeit im Leben. Was vor zehn Jahren noch in Bezug auf die Argumente richtig war, die man hatte, hat sich vielleicht bereits überholt. Das bitte ich für die Zukunft zu bedenken. Ich bin vollständig dafür, dass wir daran arbeiten.

(Guido Kosmehl, FDP: Borchert und Lippmann!)

Das würde den jungen Menschen von heute eine ganze Menge helfen, die nicht die jungen Menschen sind, die wir früher einmal waren. Sie sind anders. Sie können entscheiden, was sie machen und wohin sie gehen wollen. Ich bin eher fertig, wenn ich ins Sekundarschullehramt gehe; fürs Gymnasium studiere ich dann etwas länger.

Ich kann mich daran erinnern - ich bin bereits so alt  , dass wir zu DDR-Zeiten Unterstufen- und Oberstufenlehrer ausgebildet haben.

(Guido Kosmehl, FDP: Ja!)

Der Oberstufenlehrer hat entweder in der POS oder an der EOS gearbeitet.

(Zustimmung - Oliver Kirchner, AfD: Ja! - Guido Kosmehl, FDP: In der DDR konnten nicht alle auf die EOS, die gern gewollt hätten!)

Es gab hierbei keine Unterschiede. Glauben Sie mir, da gab es ganz tolle Schüler und ganz tolle Menschen, die dadurch in die Welt gekommen sind. Das war gut. Dazu muss mir niemand erzählen, dass das etwas damit zu tun hat, dass es die DDR war oder     Das ist alles Blödsinn. Es geht um die Fakten und es geht um die Sache.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Was wird denn das für eine Sozialismusveranstaltung? - Guido Kosmehl, FDP: Wenn Sie neben Herrn Lippmann stehen, sind Sie falsch!)

Ich finde, es ist überlegenswert. Ich wusste, dass wir das heute diskutieren. - Alles gut, kein Problem. Wichtig ist, dass wir unseren Gesetzentwurf durchwinken, damit wir damit im Bildungsausschuss weitermachen können. - Ansonsten habe ich nichts weiter zu sagen.