Gordon Köhler (AfD): 

Vielen Dank, sehr geehrte Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Kollegen, danke für diese lebhafte Debatte am frühen Morgen. Ich gehe der Reihe nach vor.

Sehr geehrte Frau Dr. Schneider! Sie haben dieses Paradebeispiel aus dem Berliner Zoo angeführt. Mir kam dabei ein anderer Gedanken, und zwar das Kentler-Experiment; vielleicht kennen Sie es noch aus den 80er-Jahren. Bei diesem Experiment hat man Kinder in Familien gereicht. Es hat sich dann herausgestellt, dass es häufig sexuelle Übergriffen gab. Wobei auch klar gesagt werden muss, dass das nicht stellvertretend für alle steht. Ich möchte nicht pauschalieren, aber es gibt dazu auch negative Beispiele.

Auf die Nachfrage von Dr. Schmidt sagten Sie, Sie fänden es nicht schön, wenn Ihre Tochter lackierte Fingernägel bekommt; das kann ich verstehen. Aber so man muss auch akzeptierten, dass andere Menschen und andere Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder mit diesen Ideologien befasst werden sollen.

(Dr. Andreas Schmidt, SPD: Und das ist keine Frühsexualisierung, oder was?)

Das muss man halt hinnehmen. Wir wissen, dass viele Eltern das auf dieser Ebene einfach nicht wollen

(Beifall bei der AfD)

und dass sie zum Teil auch nicht vollumfänglich informiert werden, wenn so etwas im Kindergarten stattfindet. Denn wenn es unter dem Strich die freie Möglichkeit für die Eltern gibt zu entscheiden, ob sie ihr Kind daran teilnehmen lassen oder nicht, dann würde uns das schon Genüge tun. Dann würden wir sagen, das ist in Ordnung.

Aber wenn Eltern sagen, sie gehen mit ihrem Kind zu einer Dragqueen-Vorlesung, dann müssen sie es tun. Ich würde es niemals machen; ich finde es gefährlich, aber letztlich respektieren wir Artikel 6 des Grundgesetzes, in dem es heißt, dass die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind.

Ein Wort noch nach ganz links. Ich muss sagen, Frau Anger gilt im Parlamentsbetrieb nicht unbedingt als diejenige, die Humor kann. Mit der heutigen Rede hat sie es bewiesen. Das fand ich sehr spannend.

(Lachen bei der AfD)

Der nächste Punkt. Frau Sziborra-Seidlitz hat von dem tragischen Mord in Münster gesprochen. Ich habe gegoogelt, wer der Täter war. - Nuradi A; er sollte eigentlich abgeschoben werden, ein muslimischer Tschetschene.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD)

So, wie Sie uns die Wissenschaftsfeindlichkeit vorwerfen, werfe ich Ihnen die Realitätsverweigerung vor.

Herr Pott, Sie sagten, im Antrag stehe wohl etwas nicht konkretisiert und wir würden das wohl auch auf Schulen ummünzen. Nach meinem Dafürhalten betrifft die frühkindliche Bildung die Kleinkinder bis zum Vorschulalter. Demzufolge betrifft das die Kitas. Vor diesem Hintergrund kann ich Ihren Einwand nicht nachvollziehen.

Zur Erwiderung der Landesregierung. Fakt ist: Wenn ringsherum bestimmte Formen in die Kindergärten hineinrücken, wie Masturbationsräume, halte ich es auch für Sachsen-Anhalt geboten, klare Kante zu zeigen.

(Cornelia Lüddemann, GRÜNE: Die gibt es doch gar nicht! - Weitere Zurufe!)

- Erkundungsräume hießen sie; das können Sie googeln.

(Unruhe)

Dann kann die Landesregierung sehr wohl über die Landesjugendämter verfügen, dass so etwas von Vornherein einfach ausgeschlossen ist. Ich sehe, dass es zu diesem Thema Redebedarf gibt. Deswegen mache ich Ihnen ein Angebot: Wir überweisen den Antrag an den Ausschuss und reden dann ganz in Ruhe und entspannt und unaufgeregt darüber. - Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)