Andreas Silbersack (FDP):
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Antrag der GRÜNEN ist tatsächlich so überflüssig wie ein Kropf.
(Zuruf von Kathrin Tarricone, FDP)
Zudem zeugt er im Grunde genommen von völliger Unkenntnis der Themen, die durch 3 100 Sportvereine im Land tatsächlich schon auf den Weg gebracht werden.
(Beifall bei der FDP - Zustimmung von Stephen Gerhard Stehli, CDU)
Bei dem Antrag und bei dem Inhalt, den Sie, Herr Striegel, hier vorgetragen haben, müssen sich die Vereinsvorsitzenden und die Vereinsvertreter doch fragen: Was macht eigentlich die grüne Partei hier im Landtag von Sachsen-Anhalt?
(Beifall bei der FDP und bei der CDU)
Wie weit ist sie eigentlich hier dabei? Wie weit begleitet sie die Programme, die hier abgewickelt werden? Der Landessportbund, die 3 100 Vereine, die Ehrenamtlichen bemühen sich um das Land, um ihre Sportplätze - gepachtet, kommunal oder eben im Eigentum. Die reißen sich den Allerwertesten auf, um genau die Standards der Zukunft zu erreichen und Sie stellen hier so einen Antrag. Darüber kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
(Zustimmung von Markus Kurze, CDU, und von Guido Heuer, CDU)
Einmal zu Ihrem Antrag konkret. Sie sagen, es muss in das Sportfördergesetz aufgenommen werden. Ziel der Sportförderung sollen die Klimaschutzziele sein. Wissen Sie, lesen Sie doch einfach einmal die Satzung des Landessportbundes. Dort steht in § 2 Abs. 1, dass der Naturschutz und die Landschaftspflege wesentlicher Bestandteil sind. Das heißt, man hat sich dieses Themas schon angenommen. Man macht das Ganze. Wenn Sie das eben nicht tun, dann zeugt das auch von einer gewissen Abgehobenheit. Die brauchen die Sportvereine gerade auch nach den Krisen bestimmt nicht.
(Beifall bei der FDP und bei der CDU - Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)
Das nächste, was Sie haben, sind die Themen Projekte und Richtlinien. Wenn das ein Verein liest, wissen Sie, was der dann macht? Der sagt: ohne mich; noch mehr Bürokratie, noch mehr Nachweise erbringen, noch mehr Aufwand - mit uns nicht. Wir wollen aber, dass die Sportvereine in die Lage versetzt werden, Anträge zu stellen. Das wollen Sie offensichtlich nicht. Wir sind für weniger Bürokratie. Sie setzen mehr Bürokratie darauf. Das lehnen wir grundsätzlich ab, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der FDP und Zustimmung bei der CDU)
Sie kommen so nett daher, Herr Striegel. Sie haben das vorhin wirklich sehr charmant vorgetragen. Zum Thema Kunstrasenplätze. Ich habe es bei der ECA erlebt. Wenn Sie mit den Granulaten ankommen und sagen, unsere ganzen Kunstrasenplätze werden erst einmal gesperrt, weil dort nichts mehr draufgebracht werden darf und ab dem Jahr 2027 ist Schluss damit, weil das die EU so verordnet hat, und Sie möchten das auch, dann sage ich Ihnen ehrlich, dann ist das unseren Vereinen nicht mehr vermittelbar. Es ist unseren Vereinen nicht vermittelbar.
(Cornelia Lüddemann, GRÜNE: Über Kunstrasen hat er gar nichts gesagt!)
Aber genau das sind die Themen, die Sie wollen. Das wollen wir nicht. Es muss den Leuten vermittelbar sein. Die Vereine ächzen unter ganz anderen Themen, das Thema Ehrenamt, das Thema Trainerfindung, das Thema Finanzierung und das Thema Energiepreise.
(Beifall bei der FDP und bei der CDU - Zurufe von Olaf Meister, GRÜNE, und von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)
Sie wollen einen weiteren Mühlenstein darum hängen. Das funktioniert doch so nicht.
Ich bitte Sie um eines, Herr Striegel - ich hoffe, Sie haben die Telefonnummer vom Landessportbund : Rufen Sie dort einfach einmal an.
(Olaf Meister, GRÜNE: Hat er!)
Erkundigen Sie sich, wer dort diejenige Frau ist, die sich um Sportstätten kümmert, die die Vereinsberatung in dem Bereich macht. Die wird Ihnen helfen. Die wird Ihnen genau sagen, was in dem Bereich gemacht wird. Aber offensichtlich haben Sie genau das noch nicht getan.
(Lachen - Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Lassen Sie sich helfen, Herr Striegel!)
Der letzte Satz. Der digitale Sportstättenatlas ist eine wunderbare Sache. Lasst uns das gemeinsam nach vorne treiben. Er dient aber nicht als Erstes dafür, zusätzliche Bürokratie auf den Weg zu bringen, sondern er soll die Dinge erleichtern. - Vielen Dank.