Wolfgang Aldag (GRÜNE):
Noch einmal Halle. - Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine Damen und Herren! Im Oktober 2022 war ich mit den Staatssekretären Haller und Malter unterwegs. Um gleich Gerüchten vorzubeugen: Wir waren nicht auf Clubtour,
(Lachen)
sondern wir waren mit dem Architekturpreisfachkolloquium unterwegs.
(Dr. Katja Pähle, SPD, lacht - Tobias Krull, CDU: Ja, ja! - Weitere Zurufe)
- Ich habe schon einmal die Aufmerksamkeit auf meiner Seite.
(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜNE - Olaf Meister, GRÜNE, lacht - Lachen)
- Jetzt hören alle zu. - Wir waren mit der Jury des Architekturpreises 2023 unterwegs und sind durch das Land gefahren. Wir haben uns verschiedene gute Architektur angeschaut und geschaut, wie Baukultur im Land gelebt wird. Es gab im Anschluss daran eine Jurysitzung sowie eine Preisverleihung. Gewonnen hat die Gestaltung der Mensa der Kunsthochschule Burg Giebichenstein.
Die Burg Giebichenstein ist seit Jahren eigentlich maßgeblich die Institution, die herausragende Bauten auf ihrem Gelände, natürlich mit dem Geld des Landes, errichtet. Und, meine Damen und Herren, das soll und das muss so bleiben.
(Zustimmung von Olaf Meister, GRÜNE, und von Dr. Katja Pähle, SPD)
Die beiden Staatssekretäre haben während der Jurysitzung und auch bei der Preisverleihung immer das hohe Maß an Baukultur im Land gelobt. Ich frage mich manchmal, wenn man die ganze Geschichte des jetzigen Baus anguckt, warum eigentlich diese Begeisterung für die Baukultur nicht in die unteren Abteilungen getragen wird. An dieser Stelle hat man sich gerade ein bisschen verrannt, glaube ich, und ein bisschen verhakt. Selbst nach der Einigung zwischen der Burg und dem Finanzministerium, nachdem der Finanzminister so ein bisschen im Alleingang das Projekt stoppen wollte, ist das immer noch nicht so ganz aus der Welt geräumt. Noch immer herrscht dort ein harter Ton. Man droht erneut mit dem Entzug des Auftrages. Das finde ich nicht so richtig in Ordnung. Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass dieser Bau in den unteren Abteilungen irgendwie nicht erwünscht wurde.
(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der LINKEN)
Frau Pähle hat es erwähnt und Kollege Tullner - auch von meiner Seite, wünsche ich ihm alles Gute und baldige Genesung - hat es im Ausschuss deutlich gemacht: Wir wollen ein hohes Maß an Funktionalität und an architektonischer Qualität.
(Unruhe)
Er hat es klar an die Beteiligten in den Abteilungen gerichtet: Wenn wir dort Geld brauchen, dann müssen wir uns hier im Parlament zusammensetzen und gucken, ob wir das hinkriegen.
(Dr. Katja Pähle, SPD: Hat er gesagt!)
Ich habe jetzt vernommen, der Antrag soll in die Ausschüsse überwiesen werden, auch in den Finanzausschuss. Ich habe ein großes Vertrauen in die Finanzer, dass sie eine Lösung dafür finden. Ich habe mit meinem Finanzer gesprochen. Er hat mir signalisiert, dass er dafür auf jeden Fall eine Lösung finden wird und
(Olaf Meister, GRÜNE, und Kristin Heiß, DIE LINKE, lachen - Zuruf: Oh! - Weitere Zurufe)
für Gespräche bereitsteht.
(Zuruf von Guido Kosmehl, FDP - Weitere Zurufe)
Was haben wir GRÜNE bisher gemacht? - Wir haben diesen Bau von Beginn an gefördert. Wir haben den Wettbewerb unterstützt. In der Konsequenz wollen wir natürlich auch diesen Bau ohne Abstriche umsetzen. Wie gesagt, wir wollen ein hohes Maß an Funktionalität und ein hohes Maß an architektonischer Qualität. Wir wollen gute Bedingungen für die angehenden Künstlerinnen und Künstler schaffen. Wir wollen tatsächlich ein architektonisches Highlight in Halle und in Sachsen-Anhalt haben - ein architektonisches Highlight als Zeichen von guter gelebter Baukultur in der Tradition und im Erbe des Bauhauses in Dessau.
Dieser Intention folgt meiner Meinung nach der vorliegende Antrag. Deswegen würden wir diesem auch zustimmen wollen. Aber wir stimmen auch der Überweisung in den Ausschuss zu. - Herzlichen Dank.