Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Antrag der GRÜNEN scheint oberflächlich betrachtet den Beschäftigten der Universitäten und Hochschulen etwas Gutes tun zu wollen, doch das entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Illusion. Kernforderung des Antrags ist - Zitat - „eine Erhöhung des Anteils unbefristet beschäftigten Personals“.
Eine bloße Erhöhung des Anteils unbefristet beschäftigten Personals aber ließe sich schon durch einen lächerlichen Aufwuchs unbefristeter Stellen oder vielmehr auch durch eine ersatzlose Streichung befristeter Stellen erreichen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten würde sinken, der Anteil des unbefristet beschäftigten Personals rein rechnerisch steigen.
(Olaf Meister, GRÜNE: Das ist mathematisch korrekt!)
Genau. Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass Sie es darauf abgesehen haben. Das will ich Ihnen auch nicht unterstellen. Sie haben einfach nur keinen Referenten, der hinreichend präzise formulieren kann.
(Zuruf von der AfD: Ja! - Beifall bei der AfD)
Aber wie dem nun sei, das Problem an unseren Universitäten ist, dass es aufgrund der Akademikerschwemme - ich spreche jetzt grundsätzlich - für die andrängenden Massen, die gern Wissenschaftler werden würden, einfach zu wenige Stellen gibt. Dieses Problem wird zurzeit durch Abschreckung mit miserablen Bedingungen gelöst, durch Befristungen, lächerlich niedrige Löhne auf Teilstellen, durch Quotenirrsinn, durch ein Klima geistiger Enge und politisch motivierte Bewerberauswahl.
Ergebnis: An der Universität bleiben nicht die Besten, sondern in erster Linie diejenigen, die zur Quote passen, kein Problem mit der politischen Korrektheit haben, keine rechte Meinung äußern und dazu noch so anspruchslos sind, dass sie für einen Lohn knapp über Sozialhilfeniveau arbeiten, manchmal auch darunter.
Das ist das neue akademische Lumpenproletariat, das dann auch noch so naiv ist - das mache ich diesen Leuten wirklich zum Vorwurf , den Frust über seine prekäre Situation nicht etwa den Altparteien anzulasten, die dafür die Verantwortung tragen, sondern zu verdrängen und sich dann brav an der AfD abzuarbeiten, die diesem akademischen Lumpenproletariat als Sündenbock vorgehalten wird.
(Beifall bei der AfD)
Wollen wir diese Misere beenden, brauchen wir ganz kurz gesagt mehr Klasse statt Masse, Selektion nicht nach Quote und politischer Meinung, sondern einzig und allein nach wissenschaftlicher Leistung. Wir müssen den Besten das Beste bieten und die Wissenschaft von der politischen Tyrannei befreien.
(Beifall bei der AfD)
Das aber können die GRÜNEN nicht leisten; denn sie haben diese Verhältnisse doch erst mit herbeigeführt. Sie sind die Partei der politischen Tyrannei, und Sie sind die Totengräberin der deutschen Wissenschaft.
(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Genau! - Weitere Zurufe von der AfD)