Andreas Silbersack (FDP):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist gut, dass wir dieses Thema heute behandeln. Es ist richtig, nicht nur die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes haben ein Anspruch darauf, dass die Kunstwerke stärker veröffentlicht werden, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler.
Letztlich ist das, was seit dem Jahr 1991 in den Archiven landet, auch die Geschichte des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Es ist ein Schatz, der jedem in diesem Land zugänglich sein muss. Namen wie Ludwig Ehrler, Wasja und Moritz Götze, Marc Fromm und natürlich auch Lyonel Feininger sind Namen, die tatsächlich Glanz haben. Insofern wäre es mir bei der weiteren Diskussion wichtig, dass wir eben auch diese Künstlerinnen und Künstler in diesen Prozess mit einbeziehen, dass wir sie sichtbar machen; denn letztendlich ist es ihr Werk.
8 000 Kunstwerke befinden sich in den Depots. Das ist etwas, worauf wir stolz sein können. Wer sich mit dieser zeitgenössischen Kunst auseinandersetzt, der weiß eben auch, dass es sich um Kunst handelt, die auch die Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt widerspiegelt. Umso wichtiger und umso richtiger ist es, dass man sich jetzt auf den Weg macht. Der Staatsminister hat es gesagt. Es ist sicherlich etwas zu spät. Aber lieber spät als nie, das muss man ganz klar sagen.
Ich glaube, dass auch die Frage nach der Transparenz der Ankäufe wichtig ist. Wer einmal in den Kunstbeirat hineinschaut und sich anschaut, wer darin ist, der weiß, dass das ernst genommen wird. Ich will die Mitglieder einfach mal kurz benennen. Mit Dr. Annegret Laabs, der Leiterin des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, Norbert Eisold, einem Kunsthistoriker, Manon Bursian, Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Thomas Bauer-Friedrich, dem Chef der Moritzburg in Halle und Thilo Baumgärtel befindet sich dort ein Who-ist-who derjenigen, die tatsächlich Fach- und Sachkenntnis besitzen. Ich glaube, darauf können wir uns gut verlassen.
Ich bin Holger Hövelmann dafür dankbar, dass Sie die Sache tatsächlich auf den Weg gebracht haben.
Das, lieber Herr Hecht, was ich nicht verstehe, ist, dass Sie einen solchen Vortrag für eine eitle Koketterie nutzen, die für mich tatsächlich nur schwer nachvollziehbar ist. Ich sage Ihnen auch, warum: Sie haben sich im Grunde genommen dem Thema nicht wirklich gewidmet, sondern Sie haben es quasi als als Steigbügelhalter genommen, um Allgemeinplätze im Hinblick auf Ihre Fraktion los zu werden. Das wird dem Thema nicht gerecht.
Deshalb - das kann ich Ihnen nur sagen - kann ich das auch nicht nachvollziehen. Ich glaube, dass Sie es intellektuell tatsächlich geschafft hätten, sich ausschließlich dem Thema zu widmen.
(Wolfgang Aldag, GRÜNE, lacht)
Das wollten Sie aber offensichtlich nicht. Das muss man tatsächlich als schade benennen.
Ich denke, dass der Alternativantrag der Koalition das formuliert, was wir in den nächsten Wochen und Monaten machen sollten. Deshalb wollen wir den auch unterstützen. - Vielen Dank, meine Damen und Herren.
(Zustimmung bei der FDP - Zustimmung von Holger Hövelmann, SPD)