Rüdiger Erben (SPD):
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ein vermisstes Kind ist eigentlich das Schlimmste, was man sich als Eltern, als Angehörige vorstellen kann. Ich habe mich sehr intensiv mit dem Fall Inga beschäftigt und weiß um das Leid, das Eltern, das Angehörige zu ertragen haben. Deshalb ist es wichtig, jede, aber auch jede Möglichkeit zu nutzen, um Vermisstenfälle aufzuklären. Frau Ministerin hat eine ganze Menge Maßnahmen genannt, die die Polizei, auch über Jahre eingeübt, in solchen Fällen unternimmt. Aber es ist trotzdem richtig, alle Maßnahmen zu prüfen, die dafür geeignet sein können, und wir wissen, dass es solche Systeme in anderen europäischen Ländern gibt, aber auch in Teilen der Vereinigten Staaten.
Deshalb werden wir als Koalition den Antrag überweisen, um uns intensiver mit solchen Systemen zu beschäftigen. Ich bezweifle einmal, dass es Sinn macht, so etwas in einem Bundesland implementieren zu wollen; denn wenn ich mir z. B. den Süden des Landes anschaue, ich glaube nicht, dass potenzielle Kindesentführer an der Landesgrenze zum Freistaat Thüringen oder Sachsen Halt machen, wenn sie in Lützen oder Zeitz ihr Unwesen treiben. Aber die Diskussion muss geführt werden. Sie wird geführt werden. Wir werden das als Koalition im Innenausschuss tun. - Herzlichen Dank.
(Beifall bei der SPD)