Elrid Pasbrig (SPD):

Danke, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Es steht außer Frage, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche grundlegend für ein gesundes Aufwachsen ist. Um eine gesunde Ernährung zu erlernen, ist sowohl das Ernährungsverhalten in den Familien wichtig als auch das Lernen in Schule und Kita. So können die negativen Folgen falscher Ernährung wie z. B. Übergewicht vermieden, individuelle gesundheitliche Folgen verhindert und die Folgekosten für die Gemeinschaft reduziert werden.

Es kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu, den ich bereits heute Morgen in der Debatte zur Landwirtschaft thematisiert habe. Kinder und Jugendliche sollten lernen, woher unsere Lebensmittel eigentlich kommen und dass hinter unserem Essen Menschen stehen, die dafür hart arbeiten. Ziel muss es zudem sein, das Thema Regionalität und Saisonalität viel stärker in den Versorgungsstrukturen zu berücksichtigen.

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE fordert, dass allen Kindern in Sachsen-Anhalt ein qualitativ hochwertiges und kostenfreies Essen- und Getränkeangebot in Kita- und Schulverpflegung zur Verfügung stehen soll. Der Antrag besagt nicht, für welche Altersstufen das gelten soll, wie viele Kinder das betreffen und was es letztlich kosten würde. Da wir in den letzten Jahren immer wieder Anträge mit diesem Anliegen vorliegen hatten und diese Kritik immer geäußert wurde, wundert es mich ein wenig, dass dazu nichts ausgeführt worden ist.

Wir können daher mit diesem Antrag nicht mitgehen und haben einen eigenen Alternativantrag auf den Weg gebracht. Unser gemeinsamer Antrag betont, dass es schon Angebote gibt, die weitergeführt, aber auch verbessert werden sollen. Ich spreche zum einen von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung, welche Bildungsstätten, Eltern, Trägern und Versorgern beratend zur Seite steht und diese fachkompetent begleitet. Zum anderen spreche ich vom EU-Programm für Schulen und Kindertagesstätten zur Versorgung mit Schulobst und -gemüse sowie Schulmilch. Zu Letzterem haben wir uns im Landwirtschaftsausschuss in einem Fachgespräch berichten lassen und herausgearbeitet, welche Verbesserungen bei Beantragung und Laufzeit möglich sein sollen. Zudem haben wir im Haushaltsjahr 2023 den Ansatz für das Programm aus Landesmitteln noch einmal um 150 000 € erhöht.

Meine Damen und Herren! Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit den vorhandenen Instrumenten und Programmen gut fahren und diese auch weiter nutzen werden. Dass es darüber hinaus auch heute schon geregelte Unterstützung gibt, hat die Ministerin bereits ausgeführt, Stichwort Bildungs- und Teilhabepaket. Ich bitte deshalb um Zustimmung zu unserem Alternativantrag. - Vielen Dank.