Eva Feußner (Ministerin für Bildung):
Danke, Herr Präsident. - Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende Antrag beinhaltet die Forderung nach dem verbindlichen Ablegen des Deutschen Sportabzeichens in den Schulen. Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes und ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports. Es wird für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen in den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination.
In Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Sportabzeichen abzulegen, so im Rahmen der Bundesjugendspiele. Der Landessportbund und die Kreis- und Stadtsportbünde bieten unterschiedlich stark ausgeprägt Sportabzeichen-Touren bzw. -Wettbewerbe an, die je nach Landkreis auch gut genutzt werden.
Das Land unterstützt den Sparkassen-Sportabzeichen-Wettbewerb für Schulen. Dieser wird auch für Vereine, Kreise und Städte angeboten. Im Jahr 2022 wurden bspw. bei diesem Wettbewerb 13 054 Sportabzeichen an Schülerinnen und Schüler verliehen.
Hervorzuheben ist der inklusive Charakter des Sportabzeichens. Aus der Sicht der Landesregierung werden alle Aktivitäten begrüßt, die einen Beitrag zur Bewegungsförderung von Schülerinnen und Schülern leisten. Hierzu gehört auch das Ablegen des Sportabzeichens.
Einen fachlichen Grund, den Sportabzeichen-Wettbewerb verbindlich in die Lehrpläne oder in die Zeugnisse aufzunehmen, sehe ich nicht. Wettbewerbe sind außerunterrichtliche Angebote zur Förderung von Schülerinnen und Schülern.
Das Ablegen des Sportabzeichens auf freiwilliger Basis wird in Sachsen-Anhalt in großem Maße und sogar wesentlich mehr als in anderen Ländern unterstützt und die vielfältigen Angebote werden auch gut genutzt. Einem verbindlichen Festschreiben in die Sportfachlehrpläne der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Schulen stehe ich daher ablehnend gegenüber. - Vielen Dank.