Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD):
Danke, Herr Präsident. - Meine Damen und Herren! Friedliche Revolution, Deutsche Einheit, Ende des Kalten Krieges - von mehr als 30 Jahren durften wir dieses gewaltige Glück erleben. Vieles haben wir seitdem erreicht. Die Umwälzung eines kompletten Wirtschafts- und Gesellschaftssystems hat aber tiefe Brüche geschaffen.
Das vorgesehene Zentrum soll der weiteren Gestaltung des Einheitsprozesses sowie der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts dienen. Aus der Zeit vor und nach dem Jahr 1989 lassen sich wichtige, auch übergreifende Erkenntnisse gewinnen: über Umbrüche, Transformationen und den Umgang damit.
Ob wir es wollen oder nicht: Sachsen-Anhalt, Deutschland und Europa werden auch in den kommenden Jahren vielen Veränderungen begegnen müssen. Ob wir vom Klimawandel sprechen, von der Digitalisierung, von demografischen Entwicklungen oder von außenpolitischen Herausforderungen - wir müssen lernen, mit immer schnellerem Wandel umzugehen.
Mit diesem Zentrum würden Forschung, Vernetzung und Austausch zu Umbrüchen an einem Ort ermöglicht. Die Ausrichtung des Zentrums nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf Erfahrungen unserer osteuropäischen Nachbarn fördert zudem das internationale Verstehen und Verständigen.
Die Ansiedlung des Zentrums in Sachsen-Anhalt wäre ein Prestigegewinn für unser Land und auch wirtschaftlich attraktiv. Voraussetzung ist natürlich, dass optimale Synergieeffekte mit bereits bestehenden Strukturen als Beispiel wurde eine bestehende Fachrichtung an der Universität Halle-Wittenberg genannt geschaffen und genutzt werden.
Wir als SPD-Fraktion teilen prinzipiell die Intention des Antrags. Ich habe noch einmal im Koalitionsvertrag nachgesehen. Darin wird das Zentrum für Transformation als etwas erwähnt, worum wir uns bemühen sollten. Wir teilen prinzipiell die Intention. Allerdings bedarf der Vorschlag noch einiger Schärfung, sodass unsere Kommunen hier einen größeren Anreiz für den Bewerbungsprozess hätten.
Nicht nur Magdeburg und Halle, sondern auch unsere kleineren Städte haben diese bedeutenden Umbrüche erfahren und mitgestaltet. Der Bewerbungsprozess ist noch offen. Die Ausschreibung ist noch nicht gestartet. Einige auch von den kleineren Städten kommen mit ihrer lebendigen Geschichte, vorhandenen Andockstellen und guten Verkehrsverbindungen als Standort für ein solches Zentrum in Betracht.
Als Wittenbergerin sei mir gestattet,
Präsident Dr. Gunnar Schellenberger:
Den letzten Satz zu sagen.
Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD):
Wittenberg als Beispiel zu nennen.
Ich bitte, um diese Schärfung noch vorzunehmen, wie wir die Kommunen unterstützen können, um die Überweisung des Antrags zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien und Kultur. - Vielen Dank.
(Zustimmung)