Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren! Bei einem Abstimmungsergebnis von 13 : 0 : 0 Stimmen im zuständigen Ausschuss kann man schon erahnen, dass die Debatte zu dieser Beschlussempfehlung wenig kontrovers verlaufen wird und die Landesregierung an dieser Stelle für alle Parteien zufriedenstellend gehandelt hat. Denn natürlich sind die eingestellten Mittel zur Finanzierung einer Ausbildungsvergütung für Pflegehelferinnen eine gute Nachricht. Das sind knapp 2,5 Millionen €, die nun einem wirklich wichtigen und dringlichen Thema zugutekommen. Das ist eine gute Nachricht für die Azubis, eine gute Nachricht für meine Kolleginnen in der Pflege und im besten Fall auch eine gute Nachricht für die Pflegebedürftigen im Land und für deren Angehörige.
(Zustimmung bei den GRÜNEN)
Denn zur Nachwuchsgewinnung und damit zur Sicherung der Versorgung im Land ist eine Vergütung der Ausbildung quasi Gold wert. Den Personalmangel im Bereich der Pflege können wir nur lindern, wenn die Berufe in der Pflege endlich angemessen wertgeschätzt werden. Eine Ausbildungsvergütung im Bereich der Pflegehelferausbildung ist aber nur eines der vielen Rädchen, die es dafür zu drehen gilt.
(Zustimmung von Dr. Anja Schneider, CDU)
Denn natürlich kommt damit endlich auch eine Wertschätzung dieser Ausbildung zur Geltung, die weit über den rein monetären Aspekt hinausgeht. Frau Dr. Schneider hat dazu gerade ausgeführt. Dass Schülerinnen und Schüler in den Gesundheits- und Sozialberufen oftmals für ihre Ausbildung noch Geld mitbringen mussten, ist ein Unding. Zum Glück sind wir diesbezüglich heute mit dieser Beschlussempfehlung schon einen Schritt weiter, wenn auch noch nicht grundsätzlich am Ziel. Denn Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung gibt es eben noch längst nicht bei allen Ausbildungen in den Gesundheits- und Sozialberufen. Dafür brauchen wir politisch noch einen langen Atem, aber den müssen wir uns gönnen.
Den braucht es auch, um den Wildwuchs an Abschlüssen im Bereich der Pflegehelfer zu beenden und für bundeseinheitliche Standards zu sorgen. Wie ich in meiner Eingangsrede zu diesem Antrag betont habe, haben wir mehr Abschlüsse im Bereich der Pflegehilfsberufe, als wir Bundesländer haben. Wenn wir ein wirklich attraktives Berufsfeld haben wollen, dann muss auch diese Unübersichtlichkeit schnellstmöglich beendet werden und durch vergleichbare Abschlüsse mit einheitlichen Kompetenzfeldern ersetzt werden. Diesbezüglich ist der Bund bereits auf dem Weg, aber das sollten wir als Land auch weiter unterstützen und einfordern, weil es durch mehr Sicherheit und mehr Qualität und durch mehr Kolleginnen in einem attraktiven Beruf am Ende den Menschen in Sachsen-Anhalt zugutekommt, genauso wie die vergütete Ausbildung für Pflegehelferinnen.
Also an dieser Stelle ganz besonders an die Ministerin und an uns alle, dass wir das heute beschließen: Vielen Dank.
(Zustimmung bei den GRÜNEN, von Katrin Gensecke, SPD, und von Dr. Anja Schneider, CDU)