Dr. Anja Schneider (CDU):
Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Als bekennende Pflegelobbyistin meiner Fraktion
(Zustimmung bei der CDU)
begrüße ich ganz ausdrücklich den Antrag der Fraktion DIE LINKE; denn die finanzielle Vergütung ist ein ganz wesentlicher Teil einer beruflichen Zufriedenheit. Zur Attraktivität eines Berufes gehört aber deutlich mehr. Deshalb möchte ich mich eines Satzes bedienen, den ich sonst eher aus Ihren Reihen kenne: Ihr Antrag geht mir - ich sage ausdrücklich „bezüglich der Verbesserung der Attraktivität“ - nicht weit genug.
Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel geben. Sie fallen hin und schlagen sich das Knie auf. Was machen Sie? - Sie kleben ein Pflaster auf die Wunde. Ich kann Ihnen sagen: Der Markt hat schöne Pflaster - alle Farben, alle Muster, ganz wunderbar. Die gute Nachricht: Ihre Kleidung wird nicht schmutzig. Die etwas schlechtere Nachricht: Wenn Sie die Wunde vorher nicht gereinigt und desinfiziert haben, laufen Sie gut Gefahr, dass Sie eine Wundheilungsstörung bekommen, mehr oder weniger ausgeprägt. Und diese Wundheilungsstörung - das kann ich Ihnen sagen - tut weh, sieht schlecht aus und kann in der Versorgung langfristig richtig teuer werden.
Genau das kann passieren, wenn wir Ihrem Antrag folgen würden, ausschließlich Geld zur Verbesserung der Attraktivität einzusetzen; denn unter dem Pflaster „Geld“, das Sie fordern, kann es weiter rumoren, wenn ich die anderen Aspekte zur Verbesserung der Attraktivität nicht parallel berücksichtige.
(Zustimmung bei der CDU)
Aus diesem Grund sind wir dabei, einen Alternativantrag zum Thema „Verbesserung der Attraktivität der Pflegeassistenz/Pflegehelferberufe“ zu erarbeiten und in der Koalition abzustimmen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie in diesem Hause unserem Antrag folgen, den Antrag der LINKEN in den Ausschuss zu überweisen. - Vielen Dank.
(Beifall bei der CDU)