Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):
Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Als ob wir in unserem Land keine wirklichen Probleme hätten. Als ob die Menschen in unserem Land nicht wirklich schwierigere Lagen zu bewältigen hätten.
(Zurufe von der AfD)
Als ob es nicht unsere Aufgabe als Parlament wäre, uns dieser Lebenswirklichkeit unserer Bürgerinnen und Bürger im Land Sachsen-Anhalt zu widmen, als ob wir hier das Politikschauspiel wären, das Sie von der AfD gern für die sozialen Medien aufführen und nicht ernste Dinge zu beraten hätten.
(Lachen bei der AfD - Zuruf von der AfD)
Aber okay. Was dem einen sein übergroßer Sportwagen ist, ist dem anderen halt sein Genderfetisch. Also einige, wenige Worte zu Ihrem absurden Antrag,
(Zuruf von der AfD)
der nicht dadurch an Absurdität verliert, dass Sie ihn größtenteils bei der CDU in Thüringen abgeschrieben haben.
(Zurufe von der AfD)
Das ist übrigens weder clever noch originell.
(Zurufe von der AfD)
Das zeigt einmal mehr, was Sie hier jeden Tag tun: Spielchen spielen!
(Beifall bei den GRÜNEN und bei der LINKEN - Zuruf von der AfD)
Zu Ihrem Antrag ganz kurz: Der von Ihnen immer wieder behauptete Zwang zum Gendern und die von Ihnen wahnhaft herbeifabulierte Genderverschwörung gibt es hier nicht.
(Christian Hecht, AfD: Nein!)
Daran ändert auch Ihr pseudowissenschaftlicher Vortrag von eben nichts.
(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜNE - Zuruf von der AfD)
Sie stellen richtig fest, dass die Sprache sich entwickelt. Das schließt auch sich verändernde Grammatik- und Ansprachegewohnheiten ein. Ich möchte an dieser Stelle ganz kurz an die langwierige Abschaffung der Anrede „Fräulein“ in der deutschen Amtssprache erinnern. Ihre Versuche, die intrinsisch und durch gesellschaftliche Entwicklungen motivierten Veränderungen von Sprachgewohnheiten zu unterbinden und zu verbieten, qualifiziert Sie als eines: als Sprachpolizei.
(Beifall bei den GRÜNEN - Zustimmung von Stefan Gebhardt, DIE LINKE)
Niemand zwingt Sie zu gendern. Wenn Sie Gegendertes nicht verstehen, dann fragen Sie halt einfach nach.
(Beifall bei den GRÜNEN)
Sprechen und schreiben Sie weiter so, wie es Sie heiß macht, aber lassen Sie diejenigen, die andere Sprachbedürfnisse haben, mit Ihrer Denunziation und Ihrer Zuschreibung in Ruhe. Und jetzt lassen Sie uns bitte nach Ablehnung dieses absurden Antrages fortfahren; denn das ist unsere Aufgabe und wir Demokratinnen nehmen sie ernst. - Vielen Dank.
(Beifall bei den GRÜNEN und bei der LINKEN -Hannes Loth, AfD: Demokrat-innen!)