Marco Tullner (CDU):
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! - Wir hätten das auch zusammen machen können, Petra. Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen.
Zu später Stunde noch ein Antrag, der, glaube ich, für das, was uns in Sachsen-Anhalt alle umtreibt, sehr wichtig ist, nämlich die Unterrichtsversorgung, die Bildung unserer Kinder und all das, was damit zusammenhängt.
Die Bildungsministerin hat gestern sehr engagiert auf die Punkte hingewiesen. Wir haben die Themen schon ein Stück weit angerissen, die in diesem Antrag, der begrenzt daherkommt, eine Rolle spielen.
Ich will es einmal so sagen: Im nächsten Jahr gibt es irgendwann den Bildungsgipfel beim Ministerpräsidenten. Das ist vielleicht noch einmal eine Chance, über den einen oder anderen Punkt vertieft nachzudenken, was man in der Bildung besser machen kann. Wenn wir es schaffen, die Zahlen bei der Lehrerausbildung in dem Maße zu erhöhen, dass es sozusagen keiner großen administrativen Aufwendungen und zusätzlicher Ressourcen bedarf, dann wird das sicherlich auch dort ein Thema sein. Wir sollten uns dem auch nicht verweigern.
Dennoch, lieber Kollege Meister, bin ich nicht ganz zufrieden mit dem, was Sie gemacht haben. Sie haben sich jetzt eine kleine Rosine herausgepickt und wollen den einen oder anderen vielleicht auch lokalpolitisch determinierten Lorbeerkranz einheimsen. Das sei Ihnen gegönnt, wenn es Ihnen gelingt. Ich glaube aber, es wird Ihnen nicht gelingen.
Das Problem bei der Lehrerausbildung liegt tiefer. Frau Grimm-Benne hat in Vertretung des abwesenden Wissenschaftsministers schon auf ein paar Punkte hingewiesen und die Sicht des Wissenschaftsministeriums beleuchtet. Auch das wird sicherlich ein Thema beim Bildungsgipfel werden.
Aber ich glaube, das Problem muss grundsätzlich angepackt werden. Wir haben uns nach den Jahren 1989/1990 eine Lehrerausbildung zugemutet, die mindestens sieben, acht, neun Jahre braucht, bevor die jungen dynamischen Kolleginnen und Kollegen die Schule erreichen. Wenn man mit den Absolventen spricht, dann hört man sehr oft: Praxisschock, wir fühlen uns nicht gut vorbereitet. Die Kollegen in den Schulen sagen, sie finden die junge Generation nicht so ganz tipptopp. Deswegen müssen wir das Thema anders und tiefer angehen.
Wir in der CDU haben uns im Wahlprogramm mit dem Thema pädagogische Hochschule beschäftigt. Da kommt der eine oder andere und schreit, das sei sozusagen ein Rollback in die DDR-Zeiten. Das ist eine Metapher. Aber die Lehrerausbildung von heute kann nicht mehr so weitergehen wie bisher. Wir brauchen zu viel Zeit. Die Qualität, die Fachkonstruktionen und die akademische Ausbildung in den Kontexten der einzelnen Fächer ist nicht das, was uns an der Stelle, wenn dieser Lehrermangel einmal vorbei ist, mittel- und langfristig weiterhilft.
Deswegen müssen wir das angehen. Darüber müssen wir uns tiefgründig unterhalten. Ich lade Sie herzlich dazu ein, unsere Diskussion mitzuführen.
(Zustimmung von Guido Heuer, CDU, von Minister Sven Schulze, von Guido Kosmehl, FDP, und von Konstantin Pott, FDP)
In diesem Sinne wünsche uns allen schon einmal eine schöne Vorweihnachtszeit und alles, was dazugehört. - Danke schön.
(Beifall bei der CDU)