Kerstin Eisenreich (DIE LINKE):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, dass der Wald in Sachsen-Anhalt leidet, ist unübersehbar. Die Verluste der letzten Jahre durch Stürme, Dürre und Schädlinge, die sich unter den veränderten klimatischen Bedingungen besonders wohl fühlen und die geschwächten Bäume dahinraffen, sind enorm.
Der Waldumbau hin zu gesunden, stabilen und ökologisch vielfältigen Wäldern ist seit Langem eine der großen Herausforderungen für die Forstwirtschaft im Land, um den Wald klimastabil zu machen. Inzwischen kommt jedoch hinzu, dass viele Tausend Hektar von Blößen wieder aufgeforstet werden müssen.
An dieser Stelle gilt mein und unser Dank allen Beschäftigten in der Forstwirtschaft, allen voran den in der Landesdarre Beschäftigten, die sich diesen Aufgaben täglich mit hohem Einsatz widmen.
(Zustimmung bei der LINKEN)
Die Landesdarre in Annaburg als Teil des Landeszentrums Wald spielt eine wichtige Rolle, um standortangepasstes Saatgut und vielfältige Dienstleistungen bereitzustellen. Aber sie ist nur ein Baustein, weshalb wir finden, dass die enge Zusammenarbeit unter anderem mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt ausdrücklich zu begrüßen ist.
Den im Haushaltsplan vorgesehenen Ausbau der Samengutplantagen begrüßen wir. Das möchte ich an dieser Stelle erwähnen. Dass wir an vielen Stellen Personalengpässe haben, hat die gestrige Aktuelle Debatte zum Fachkräftemangel gezeigt. Der Forstbereich ist davon nicht ausgenommen. Nach den Erfahrungen aus den letzten Jahren scheitern Forderungen nach mehr Personal auch im Forstbereich immer wieder an der dünnen Bewerberlage. Insofern müssen andere Wege eingeschlagen werden und der Alternativantrag zeigt zumindest eine Option auf.
Die Bemühungen um eine Fotovoltaikanlage auf dem Gelände sehen wir als eine sinnvolle Investition an. So können Kosten, und zwar auch Kosten für das Land, für energieaufwendige Prozesse eingespart und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es braucht viele, viele weitere Ideen, ausreichend Personal und Geld, um diese Prozesse voranzubringen. Daneben bedarf es einer engen und wirklich umfassenden Zusammenarbeit von Praxis, Wissenschaft und Politik.
Das wird kein Sprint das können wir schon so sagen , sondern es wird ein Marathon werden, wenn wir den Wald mit seiner Gemeinwohl- und Klimaschutzfunktion für jene, die ihn bewirtschaften, und für alle nachfolgenden Generationen erhalten wollen.
Aber klar ist auch, meine sehr geehrten Damen und Herren, wer den Klimaschutz und die Reduzierung von menschenverursachten klimaschädlichen Emissionen nicht endlich angeht, der bleibt Totengräber unserer Wälder. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Vielen Dank.
(Zustimmung bei der LINKEN)