Dorothea Frederking (GRÜNE):
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Abgeordnete! Die Wälder sterben. Die Bäume suchen im fünften Dürrejahr vergeblich nach Wasser. Sie vertrocknen oder können nicht ausreichend Harz zum Schutz gegen die Käfer bilden. Die Ursache: die Klimakatastrophe.
(Lachen bei AfD - Kathrin Tarricone, FDP: Oh! - Zuruf von Alexander Räuscher, CDU)
Ein betroffener privater Waldbesitzer aus dem Harz sagte es bei uns im Ausschuss letztens ganz deutlich: Wir stehen am Anfang des Klimawandels und es wird noch viel schlimmer.
(Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Ach ja!)
So hilft alles nichts. Wer dem Wald wirklich helfen will, der setzt sich für Wasserrückhalt ein und ist bereit, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu minimieren.
(Zustimmung von Wolfgang Aldag, GRÜNE - Tobias Rausch, AfD: Ja! Was haben wir denn gemacht in den letzten fünf Jahren?)
Wer beim Ausschöpfen aller Möglichkeiten für einen konsequenten Klimaschutz blockiert, der trägt eine Mitschuld am Waldsterben.
Nur wenn die Ökosysteme wieder stabilisiert werden, können die jungen Bäume überhaupt anwachsen. Nur so trägt der Einsatz von Fördermitteln in Millionenhöhe etwas zur Aufforstung bei.
Wir müssen dafür sorgen, dass der Wald und diejenigen, die ihn bewirtschaften, wieder eine Perspektive bekommen, und das bedeutet auch, neue Wege zu gehen.
Wir meinen, wenn Natur und Artenschutz nicht beeinträchtigt werden, dann können Windanlagen im Wald bzw. über dem Wald eine Option sein. Das ist gut für die Energiewende und verbessert die wirtschaftliche Situation der Waldbesitzenden,
(Christian Hecht, AfD: Waldbesitzenden!)
die sich dann besser dem Waldumbau widmen können.
Gerade auf den Blößen, auf den baumfreien Schadflächen, können ohne Eingriffe in einen intakten Wald Windanlagen gut errichtet werden. Die Bäume können darunter gedeihen;
(Frank Bommersbach, CDU: Aber nur mit Speicher!)
auch bei artenarmen und gleichförmigen Nadelholzmonokulturen sollten Windräder nicht von vornherein ausgeschlossen werden.
Gemäß dem Bundesverfassungsgericht dürfen Windenergieanlagen im Wald nicht generell verboten werden.
(Guido Kosmehl, FDP: Das ist landesrechtlich nicht verboten!)
Diese aktuelle Entscheidung wird einen ausgewogenen und maßvollen Bau von Windrädern über dem Wald möglich machen. Und die Waldbesitzenden wollen das.
(Christian Hecht, AfD: Waldbesitzer!)
Lassen Sie mich noch ein Wort zum Brandschutz sagen, er erfordert Ehrlichkeit und nüchterne Analysen. In der Antwort auf die Kleine Anfrage meiner Kollegin Conny Lüddemann ist deutlich geworden, dass im Ost-Harz der überwiegende Teil der Brände entlang der Harzer Schmalspurbahn ausgelöst wurde. Hierfür benötigen wir Lösungen,
(Christian Hecht, AfD: Genau, abschaffen!)
die ehrlich angegangen werden. - Vielen Dank.
(Beifall bei den GRÜNEN)