Konstantin Pott (FDP):

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Wenn wir uns über die Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land unterhalten, dann müssen wir uns natürlich auch Gedanken über die Sicherstellung der zahnärztlichen und der kieferorthopädischen Leistungen im ländlichen Raum machen.

Die Prognose sieht vor, dass es bis zum Jahr 2030 nur noch einen Mediziner dieser Fachrichtung auf knapp 2 500 Einwohner geben wird. Der Grund dafür sind Schließungen von Praxen aus gesundheitlichen Gründen, geplante Ruhestände und fehlender Nachwuchs. Sprich: Auch hier schlägt der demografische Wandel zu. Und nicht nur das.

Das Problem der alternden Gesellschaft trifft natürlich auch auf die möglichen Patientinnen und Patienten zu. Bereits heute ist es um die Erreichbarkeit der Praxen eher schlecht als recht bestellt, wenn man nicht in einer Stadt wohnt. Die Mobilität der älteren Einwohner ist oft aufgrund körperlicher Beschwerden, fehlender Fahrtauglichkeit oder aufgrund der teils sehr schlechten Infrastruktur im ländlichen Raum stark eingeschränkt.

Es bleiben nun also zwei Dinge zu klären:

Erstens. Wie schaffen wir es, generell Nachwuchs zu gewinnen?

Zweitens. Wie schaffen wir es, diesen Nachwuchs für den ländlichen Raum zu begeistern?

(Zustimmung)

Für die Nachwuchsgewinnung schafft die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt z. B. für Anwärter eines zahnmedizinischen Studienplatzes die Möglichkeit, mithilfe eines Stipendiums in Ungarn zu studieren. Der Numerus clausus dafür ist sehr niedrig gesteckt und das Studium wird in deutscher Sprache durchgeführt. Die Absolventen erhalten eins zu eins die Anerkennung ihres Abschlusses in Deutschland und arbeiten im Gegenzug mindestens für fünf Jahre als Zahnmediziner in Sachsen-Anhalt.

Sicherlich muss aber in diesem Zusammenhang trotzdem darüber diskutiert werden, wie das Studienangebot in Sachsen-Anhalt erhöht werden kann. Denn die geringe Anzahl der verfügbaren Studienplätze führt bei uns erst zu diesem in der Regel hohen NC. Es ist aber auch wichtig, darüber zu sprechen, wie man Werbekampagnen für diese Fachrichtung auf den Weg bringen kann.

Als letzten Punkt möchte ich noch anbringen, dass der ländliche Raum unterstützt werden könnte durch die Einrichtung von Außenzentren von Praxen, die ihren Standort vielleicht in Städten haben, oder auch durch den Einsatz mobiler Teams.

(Zustimmung)

Zur sachgerechten, konstruktiven und zielgerichteten Diskussion möchten wir diesen Antrag in den Sozialausschuss sowie in den Ausschuss für Umwelt, Wissenschaft und Landwirtschaft überweisen. - Vielen Dank.

(Zustimmung)

Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. Entschuldigung.


Vizepräsident Wulf Gallert:

Gut, in den Wissenschaftsausschuss.


Konstantin Pott (FDP):

Ja.