Gordon Köhler (AfD): 

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! In den Feststellungen sind wir doch alle sehr nah beieinander. Ein Widerspruch in Ihrem Alternativantrag bleibt aber bestehen. Das ist der Grund dafür, dass wir uns als AfD bei der Abstimmung über diesen Alternativantrag schlicht und ergreifend der Stimme enthalten werden.

Unsere Zielstellung war es, es den Eltern näher zu bringen, ihren Kindern vorzulesen. Genau das spiegelt sich in Ihrem Alternativantrag nicht wider, 

(Zuruf von der SPD)

weil Sie auf den Projekten bzw. auf den Programmen verharren, die es bisher gibt, und Sie wollen auch noch auf das Programm „Bildung elementar“ verweisen. 

Wenn Sie sich mit „Bildung elementar“ beschäftigen, dann werden Sie feststellen, dass die Schwerpunkte dieses Programms z. B. bei Demokratiebildung, bei Umwelt und auch bei Vielfalt gesetzt werden. Wenn man sich damit beschäftigt, wie groß der Stellenwert des Lesens in diesem Programm ist, dann muss man einfach feststellen, dass diese Wertigkeit verrutscht ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Zielstellung unseres Antrages ist es, das Vorlesen für die Eltern zu Hause attraktiver zu machen. Daran geht Ihr Alternativantrag vorbei, auch wenn wir uns in den Feststellungen grundsätzlich ähneln. 

Etwas Futter hat der Kollege von den GRÜNEN geliefert. Sie haben laut die rhetorischen Frage gestellt, woher denn die AfD wisse, dass jedem dritten Kind nicht vorgelesen werde. Herr Aldag, an dieser Stelle sind Sie das beredete Beispiel dafür, dass die Lesekompetenz durchaus gelitten hat. Denn in Nr. 2 unseres Antrages verweisen wir auf den Vorlesemonitor. Darin ist diese Aussage enthalten. Das ist das Thema. 

Einen Punkt möchte ich noch loswerden. Als ich noch im Jobcenter gearbeitet habe, ergab sich ein Bild für mich, dass ich immer noch vor Augen habe. Eine Dame kann herein, hatte an der linken und an der rechten Hand jeweils ein Kind und Kopfhörer auf. Die Dame wird sich nicht mit ihren Kindern beschäftigt haben, und daran wird auch die Kita nichts ändern. Es geht um die Möglichkeit, den Eltern zu verdeutlichen, wie wichtig Vorlesen ist. Dazu hätte man durchaus eine Landeskampagne entwickeln können. Sie haben diese Chance vertan. Das tut mir leid für die Eltern und vor allem für die Kinder. - Vielen Dank.