Tagesordnungspunkt 32

Beratung

Queere Propaganda spaltet - Olympia muss verbinden

Antrag Fraktion AfD - Drs. 8/4466


Der Abg. Dr. Tillschneider wird diesen Antrag einbringen. 


Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD): 

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Eine wundervolle Feier, die alles, was wir davor an Olympiaeröffnungsfeiern kannten, in den Schatten gestellt hat. Die Geschichte des Gastlandes, angefangen bei Peter I. über Katharina II., der Kampf gegen Napoleon bis hin zur Oktoberrevolution, wurde in einer Serie operngleicher Darbietungen aufwendig und voller Fantasie inszeniert. Zu sehen waren geschmackvolle Ballettdarbietungen auf höchstem Niveau, farbenfroh und doch ausgewogen, Hunderte schlanke Tänzerinnen und Tänzer, schöne Männer und Frauen, die sich voller Kraft und Leichtigkeit harmonisch bewegten. Das war eine Eröffnungsfeier, wie sie sein soll. 

(Beifall bei der AfD) 

Und was haben wir jetzt, im Jahr 2024, in Paris erleben müssen? - Auf einer Seinebrücke fand eine Art Modenschau statt. Eigenartige Mischwesen, männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale kombinierend, Frauen mit angeklebten Vollbärten, als Frauen verkleidete Männer, ein fast nackter vollständig blau angemalter älterer Mann mit Bauchansatz und weitere irritierende Figuren saßen in einer Anordnung beisammen, die stark an Leonardo da Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“ erinnerte. 

An der Stelle, an der sich auf dem Gemälde Jesus Christus befindet, stand eine hochgradig adipöse Dame mit geschmacklosem Dekolleté und einem bizarren Kopfschmuck, der an einen Heiligenschein erinnerte. 

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Mach doch einfach den Fernseher aus!)

Es handelt sich um Leslie Barbara Butch - ich weiß nicht, ob ich ihren Namen richtig ausspreche; das ist mir aber auch egal  ,

(Oliver Kirchner, AfD: Das ist egal!)

die wegen ihres extremen Übergewichts weder einen Arzt aufsucht noch Sport treibt noch ihren Lebenswandel anpasst, sondern sich für Fat Acceptance engagiert, also die Idee, dass extremes Übergewicht nicht mehr für unschön gehalten und bekämpft werden sollte, sondern dass sich jeder, der will, ungeachtet des Schadens, den Gesundheit und Ästhetik dabei nehmen, fett futtern soll, bis er jede menschliche Gestalt verloren hat und niemand ihn auch nur scheel anschauen darf. 

Werte Kollegen, das sind kranke Vorstellungen, geboren aus höchster Dekadenz, die von der Politik, wenn sie denn das allgemeine Wohl anstrebt, bekämpft, aber in keinem Fall öffentlich legitimiert und belobigt werden sollte. 

(Beifall bei der AfD) 

Und überhaupt: Weshalb lässt man jemanden, der sich für das Recht auf maßlose Verfettung engagiert, ausgerechnet die Eröffnungsfeier des berühmtesten Sportfestivals der Welt mitgestalten? Das ist doch absurd.

(Zurufe von der Linken - Weitere Zurufe)

Der olympische Gedanke, der darin besteht, dass man hart trainiert, an sich arbeitet und stolz auf die eigene Leistung ist, dass man strenge Regeln und Normen einhält und zeigen soll, was man sich durch hartes Training erarbeitet hat, wurde hier ins glatte Gegenteil verkehrt, das heißt: pervertiert. Was hier aufgeführt wurde, war die reine Perversion.

(Zuruf: Das gibt es doch nicht!)

Die Mann-Frau-Mischwesen stellen die Zweigeschlechtlichkeit und damit die Grundlage menschlicher Existenz und die göttliche Schöpfungsordnung infrage. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er ihn, heißt es in der Bibel; als Mann und Frau, nicht als Drag Queen oder sonst etwas.

(Beifall bei der AfD)

Die offensive Propagierung dieses Trends begann im Jahr 2014. Damals gewann ein als Frau verkleideter Mann mit Vollbart unter dem blödsinnigen Künstlernamen Conchita Wurst den 59. Eurovision Songcontest in Kopenhagen; nicht, weil er so gut singen konnte, sondern weil er als Frau mit Bart auftrat.

(Zurufe von den GRÜNEN)

Ganz ehrlich: Ich kann mir dergleichen keine zwei Sekunden anschauen, ohne dass mir physisch schlecht wird.

(Beifall bei der AfD - Sebastian Striegel, GRÜNE: Dann lassen Sie es doch! - Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

Und so dürfte es jedem normalen Menschen gehen.

(Olaf Meister, GRÜNE: Das ist Freiheit! - Weitere Zurufe)

Genau das ist das Ziel. Das Ziel solcher Darbietungen ist die maximale Provokation der normalen Bevölkerung. Gute, tradierte Einstellungen, normale Erwartungen an öffentliches Auftreten und an Geschlechterverhalten sollen bewusst verunsichert, irritiert und letztlich zerstört werden. Und nein, das hat mit Freiheit nichts zu tun.

(Olaf Meister, GRÜNE: Doch, das dürfen die! - Weitere Zurufe: Doch!)

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat man mit dieser Inszenierung das Bild „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci zitiert. Der Regisseur hat sich zwar herausgeredet und gemeint, Vorbild seiner Inszenierung sei das Bild „Le Festin des Dieux“, zu Deutsch „Das Festgelage der Götter“, eines niederländischen Malers. Doch die Parallelen zu da Vincis „Das letzte Abendmahl“ fallen mindestens genauso deutlich ins Auge. Die Provokation wird auf die Spitze getrieben. Sie zielt auf das Fundament unserer abendländischen Kultur. Die Provokation zielt auf die Letztbegründung all unserer Werte und Normen. Die Provokation zielt auf das Christentum.

(Zuruf von Olaf Meister, GRÜNE)

Man sagt, man wolle den Zusammenhalt fördern. Das ist eine glatte Lüge. Man will die Atomisierung unserer Gesellschaften, man will die Desintegration unserer Völker, man will die Reduktion der Bevölkerung durch Verherrlichung jeder nicht reproduktiven Form von Sexualität, man will den Zerfall Europas. Es geht um die Zerstörung aller Werte und Normen, die Zusammenhalt spenden und die eigentlich bei Olympia gefeiert werden sollten.

(Zurufe von den GRÜNEN - Unruhe)

Werte Kollegen! Diese Eröffnungsfeier war der Tiefpunkt in der Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit.

(Beifall bei der AfD)

Die massenhafte Empörung ist deshalb als natürliche Abwehrreaktion der Bürger gut und richtig. Wir begrüßen das ausdrücklich. Die Bürger lassen sich das nicht gefallen. - Gut so!

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Die haben das geguckt!)

Anstatt nun aber die Perversion in ihre Schranken zu weisen, werden diejenigen, die vielleicht etwas zu laut Kritik an dem perversen Treiben üben, selbst verfolgt. Es drängt sich der Eindruck auf, dass durch maximale Provokation unbeherrschte und überzogene Reaktionen provoziert werden sollten, die jetzt herangezogen werden, um den Widerstand gegen die Regenbogenagenda zu diskreditieren und um Exempel zu statuieren.

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE, lacht)

Die Bürger sollen sich nicht mehr trauen, gegen die Perversion aufzubegehren. Die Bürger sollen lernen, die Perversion als normal zu akzeptieren. Die Bürger sollen sich umerziehen lassen. Und genau deshalb haben wir die Sache jetzt ins Plenum gebracht.

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Na super!)

Denn wir wollen nicht, dass unsere Normalität zerstört wird. Wir wollen uns dergleichen nicht mehr bieten lassen. Wir lassen diese Perversion nicht unwidersprochen durchgehen. Wir bieten diesen männer  und frauenfeindlichen, diesen gotteslästerlichen Mächten die Stirn.

(Beifall bei der AfD - Olaf Meister, GRÜNE: Schalten Sie doch aus!)

Und wir sind nicht allein. Donald Trump, 

(Lachen bei den GRÜNEN und bei der SPD - Zurufe - Unruhe)

der im Herbst hoffentlich zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt werden wird, hat das Ganze als eine Schande bezeichnet.

(Beifall bei der AfD - Zurufe - Unruhe)

Ein Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche sprach zutreffend von kulturellem und historischem Selbstmord. Und mehrere Bischöfe und Kardinäle der katholischen Kirche verurteilten die Inszenierung in einem offenen Brief als groteske und blasphemische Darstellung. Nur der Bischof Feige aus Magdeburg, der seinem Namen wieder einmal alle Ehre machte, fand kein Wort der Verurteilung für die Schande von Paris,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Das ist ein kluger Kopf!)

während er ansonsten nicht müde wird, die AfD förmlich zu verketzern. Ausgerechnet uns, ausgerechnet uns,

(Olaf Meister, GRÜNE: …die Kirchenaustritte fordern!)

die wir mit Kraft gegen das Böse kämpfen,

(Lachen bei der Linken, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

die wir als die Drachentöter unserer Zeit in dem Weltkampf zwischen den Mächten des Lebens und des Todes, des Lichtes und der Dunkelheit auf der Seite des Lebens und des Lichts stehen,

(Lachen - Unruhe)

ausgerechnet uns meint so jemand wie Bischof Feige als größte Bedrohung des Christentums darstellen zu müssen. Das ist eine Verkehrung der Verhältnisse in ihr glattes Gegenteil, die uns zeigt, dass so mancher geistliche Würdenträger unserer Tage nicht im Dienste Gottes, sondern im Dienste des Widersachers unterwegs ist.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Genau!)

Und wenn jetzt ein Verfassungsschutzwicht daherkommt und mir vorwirft, ich böser, böser Extremist würde Vertreter der katholischen Kirche diabolisieren, so sage ich: Jawohl, das tue ich und ich fürchte die Verfolgung nicht, denn ich weiß, Gott ist mit uns, Gott ist mit der AfD.

(Beifall bei der AfD - Lachen - Unruhe)


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Eine Darstellung dessen, was religiöser Eifer auch ausmachen kann.

(Zustimmung von Dr. Katja Pähle, SPD, und von Rüdiger Erben, SPD)