Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Der vorliegende Antrag verdeutlicht wieder einmal das Kernproblem aller linken Bildungspolitik. Sie glauben nämlich, mit Geld jedes Problem lösen zu können, versprechen deshalb bedenkenlos Geld, achten dabei nicht auf die Qualität der Bildung, verschlimmern die wahren Probleme durch den Geldsegen und verbrennen am Ende so nur sehr viel Steuergeld. - Das klingt jetzt ein bisschen so wie das, was der Minister vorgetragen hat. Ich erschrecke auch darüber. Aber seien Sie sicher, es ist nicht so ähnlich gemeint, wie es klingt.

Ja, die Universitäten sind unterfinanziert, das stimmt. Und ja, einige der von Ihnen vorgeschlagenen Umschichtungen sind auch sinnvoll, etwa dass das Land die Kosten für die Lehrerausbildung tragen soll. Aber zunächst müsste doch die Universität selbst Sparpotenziale prüfen. Hierbei darf die Politik nicht Abseits stehen und sich mit der angeblichen Hochschulautonomie herausreden, die   seien wir ehrlich   angesichts diverser Zielvereinbarungen   es wurde sogar der Begriff der Vertragsfreiheit ins Spiel gebracht   ohnehin nur auf dem Papier steht.

Wenn aber die Politik darüber mitredet, was an der Universität geschieht, dann kann und soll sie auch qualitative Vorgaben machen. Als Voraussetzung für mehr Geld fordern wir von der AfD-Fraktion, dass die überflüssigen Gender-Studies gestrichen und das Programm „Gendersternchen bildet“ sofort eingestellt wird.

(Zustimmung)

Weiterhin sollte die Stelle des extrem linken Politiklehrerausbilders Prof. Petrik nach seiner Pensionierung nicht wieder besetzt werden. Oder die Politikwissenschaftsstelle, deren Besetzung vor Gericht gescheitert ist, sollte auch nicht wieder besetzt werden.

Generell sollte bei den C4- und C5-Professuren mit einer Heerschar an Hiwis und sonstigem Personal an völlig überdimensionierten Instituten für Politikwissenschaft und Soziologie massiv gekürzt werden,

(Zustimmung)

ganz einfach deshalb, weil diese Fächer wenig zur Profilbildung der Uni Halle beitragen, weil diese Fächer an die Studenten weder in sprachlicher noch in methodischer Hinsicht besondere Anforderungen stellen und gerade deshalb besonders anfällig für linksideologische Tendenzen sind.

(Lachen und Zustimmung)

Die für die Universität Halle charakteristischen kleinen Fächer wie Gräzistik, Latinistik, Indologie und andere müssen dagegen, wenn sie als solide Philologien betrieben werden, geschützt sein. Denn der eigentliche Skandal bei der aktuellen Kürzungsdiskussion scheint mir zu sein, dass man an einer geisteswissenschaftlich geprägten Universität auch nur auf die Idee kommen konnte, die Latinistik und die Gräzistik und damit die Grundlage unserer gesamten abendländischen Wissenschaftskultur wegzustreichen.

Das ist für sich schon Ausdruck eines erschreckenden Kulturverfalls. Dazu findet sich in dem Antrag der LINKEN kein Wort. Klar; denn Sie hier zur Linken sind in Person dieser Kulturverfall.

(Zustimmung)

Wahrscheinlich wären Sie mit der Streichung der Latinistik und Gräzistik sogar sehr zufrieden, wenn dafür nur umso mehr Gender-Studies und Sozialwissenschaftsblabla betrieben würde.

Sie wollen mehr Geld in die Universität pumpen, ohne aber auf die Qualität von Forschung und Lehre zu achten und ohne von der Universität sinnvolle Einsparungen zu erwarten. Deshalb lehnen wir den Antrag ab, bekennen uns aber gleichzeitig dazu, dass die kleinen Fächer an der Universität Halle erhalten werden müssen und die Finanzausstattung der Universität mit Augenmaß verbessert werden muss. - Vielen Dank.

(Zustimmung)