Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD):

Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Bei der medizinischen Versorgung sind der Dreh- und Angelpunkt die Menschen, die sie erbringen. Das gilt auch für den Einsatz von Medimobilen, also mobilen Arztpraxen, für einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. 

Im November hat unsere Landesregierung mit den Akteuren des Gesundheitswesens eine Sonderberatung zu möglichen Lösungsansätzen einer guten regionalen Gesundheitsversorgung durchgeführt. Es ging unter anderem um Maßnahmen zum Anwerben und zum Hierbehalten von medizinischem Fachpersonal, wie die Erhöhung der Landarztquote, die Beschleunigung von Anerkennungsverfahren für ausländische Studienabschlüsse und die bessere Nutzung der Telemedizin. Die besprochenen Möglichkeiten gilt es nun, umgehend zu prüfen und umzusetzen. 

Auch der Einsatz von Medimobilen kann im Gesamtansatz eine Rolle spielen. Er ist jedoch kein Patentrezept. Bereits vorliegende Erfahrungen mit Modellprojekten in einigen Bundesländern sind gemischt. Um das Beispiel in Hessen aufzugreifen: Ja, das Modellprojekt wurde noch einmal mit einer Finanzierung durch die Landesregierung in Höhe von 1,4 Millionen € für ein weiteres Jahr verlängert. Die Anschlussfinanzierung ist aber nach wie vor ungesichert. Die Finanzierung ist also ein großes Thema. Von Anfang an müssen auch Krankenkassen bei solchen Modellen ins Boot geholt werden. Es gibt noch andere Alternativen, die in Betracht zu ziehen sind. Das kürze ich jetzt. 

Gerade beim Thema Medimobil steht mir ein Spektrum von Erfahrungen aus meiner ärztlichen Arbeit in verschiedenen Ländern sehr deutlich vor Augen. 

(Unruhe)

Auch wenn die Verhältnisse jeweils andere sind, habe ich daraus einige grundsätzliche Dinge mitgenommen. Besonders positiv beeindruckt hat mich ein Arzt, der mit einer einfachen medizinischen Ausstattung mit einem Flussboot im Gangesdelta unterwegs war und der wirklich hervorragende Basisgesundheitsversorgung geleistet hat. 

(Unruhe)

Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie er das arbeitsmäßig schaffte. Er sagte, er erholt sich beim Tuckern des Flussbootes mit Yoga. Das ist eine ungeheure Belastung. 

Dann kam die telemedizinische Beratung hinzu. In Indien gab es schon früh den sogenannten Technologiesprung. 

Ein mahnendes Beispiel möchte ich auch noch nennen; gesehen in Kenia - es könnte aber genauso gut woanders ähnlich passiert sein  : beschleunigte Beschaffung ambulanter, mobiler Kliniken im Rahmen einer nationalen Kampagne. Eine agile internationale Beschaffungsfirma hat wohl diese Idee gepflanzt, bekam dann auch einen Auftrag. Wunderschön weiß glänzend angestrichene Container, umgerüstet als Medimobile. Das war vor acht Jahren. Leider rosten sie jetzt vor sich hin, weil man nicht alle praktischen Anforderungen des Einsatzes berücksichtigt hatte und weil nach wie vor nicht genügend Personal zur Verfügung steht. 


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Frau Richter- Airijoki, das ist jetzt der letzte Satz. 


Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD):

Wichtig für den Erfolg ist ein gutes Zusammenspiel der mobilen Einheit und der Struktur vor Ort. Es geht weiter. 

(Lachen bei der SPD, bei der CDU, bei der LINKEN und bei den GRÜNEN) 

Zweitens. Die Arbeitszeit    


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Frau Richter- Airijoki, die Szene hatten wir schon ein paar Mal. Danke, das war Ihr Redebeitrag. 


Dr. Heide Richter-Airijoki (SPD):

Sofort beschaffte Medimobile     


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Frau Richter- Airijoki, das, was Sie hier machen, geht nicht und das ist auch eine Missachtung parlamentarischer Grundsätze. 

(Zustimmung bei der AfD - Zuruf von der AfD: Richtig!)

Bitte verlassen Sie jetzt das Rednerpult. Das meine ich sehr ernst. - Danke. 

(Zurufe von Dr. Heide Richter-Airijoki, SPD, und von der AfD - Unruhe)

- Nein, Frau Richter-Airijoki, Sie sagen jetzt nichts mehr. Das ist besser so.