Margret Wendt (AfD):

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Supermärkte, die insbesondere in ländlichen Regionen die Versorgungsgrundlage bilden, sind fast verschwunden. Dagegen finden wir in den Städten immer im Abstand einiger hundert Meter einen Lebensmittelanbieter. Schaut man sich dagegen auf dem Land um, so sieht es mit der Lebensmittelversorgung ganz anders aus. Das Erreichen der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit ist oft beschwerlich sowie zeitraubend. So erfolgt der Einkauf in vielen Fällen nicht mehr am Wohnort, sondern in den entfernten Discountern oder Supermärkten. Kleinere Läden vor Ort können dadurch nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Dies ist zum einen auf der Verbraucherseite durch Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und das Einkaufsverhaltens begründet, zum anderen auf Anbieterseite durch die Konzentration auf größere Orte.

Insbesondere ältere und wenig mobile Menschen sind jedoch auf lokale Nahversorgungsmöglichkeiten angewiesen. Ein großes Thema ist die Anpassung von Ladenkonzepten an die Bedürfnisse ländlicher Regionen mit Lösungen, die teilweise oder ganz ohne Personal auskommen. Der Kunde möchte dann einkaufen, wenn er Lust darauf hat, und nicht dann, wenn der Laden offen hat. „Supermarkt im Wandel“ heißt: einkaufen, zu welcher Zeit ich es immer will. Einen erfolgreichen Dorfladen schaffe ich nur, indem ich dessen Attraktivität steigere, mehr Auswahl durch eine virtuelle Erweiterung der Verkaufsfläche biete und mehr Service für eine individuelle Kundenansprache biete. Dabei kommen vollautomatische Läden ins Spiel. In bereits bestehenden Konzeptläden wie Rewe und Tegut wird kein Personal gebraucht.

Der Einkauf wird ausschließlich mit der Karte bezahlt. Wer dort etwas erwerben will, der muss sich mit dem Smartphone registrieren. Man nimmt einen Artikel mit und dieser wird direkt ausgebucht und digital abgerechnet. Ein Beispiel dafür gibt es in meiner Heimatgemeinde Wörlitz - meine Vorredner sagten es bereits  , und zwar der Tante-Enso-Laden. Es ist ein Mini-Supermarkt vor Ort, in dem man online und stationär und mit der kostenlosen Tante-Enso-Karte einkaufen bzw. bezahlen kann.

Ich habe dort Zutritt, wann immer ich möchte, und die Türen sind 24/7 für mich geöffnet. Wir selbst, also Frau Koppehel und ich, haben dieses Vorhaben unterstützt und haben Genossenschaftsanteile erworben, um dieses Projekt in Wörlitz zu ermöglichen. Wir möchten damit den älteren Leuten in unserer Gemeinde ein Stück Freiheit erhalten, so sind sie nicht ständig auf Hilfe anderer angewiesen und können normale Dinge, wie einen Einkauf, selbst erledigen. 

Um die Grundversorgung, wie in Wörlitz, in allen ländlichen Gemeinden zu ermöglichen, stimmen wir einer Überweisung zu. - Danke schön.