Matthias Büttner (Staßfurt) (AfD):

Vielen Dank, Frau     nein, Herr Präsident. Verzeihung, so geht es schon los. 

(Lachen bei der AfD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich sage Ihnen einmal, was der Grundgedanke des Sports ist, weil es viele von Ihnen scheinbar nicht begreifen, aber es wundert mich nicht. Ich glaube, die wenigsten hier haben in ihrem Leben schon einmal aktiv richtig Sport getrieben. 

(Unruhe)

- Wenn Sie sich angesprochen fühlen, ist das Ihr Problem und nicht meines. Diejenigen, die Sport treiben, werden es wissen, und diejenigen, die keinen Sport treiben, wissen es eben nicht. Das werden wahrscheinlich die sein, die eben am lautesten gebrüllt haben. 

(Zuruf von Juliane Kleemann, SPD - Zuruf von Kerstin Eisenreich, DIE LINKE)

Der Grundgedanke des sportlichen Wettbewerbs ist es, dass Athleten ihre Fähigkeiten und ihre Talente in einem fairen Wettbewerb miteinander messen. Jetzt soll mir einmal einer erklären, an welcher Stelle es fair ist, wenn ein Mann, der sich eine Perücke aufsetzt und sich als Frau bezeichnet, mit einer Frau in den Boxring steigt, um ihr dann dort den Schädel einzuschlagen. 

(Zustimmung bei der AfD)

Ich sage es Ihnen einmal, so wie es ist und warum die Politik an dieser Stelle handeln muss. Im Übrigen, Frau Ministerin, sehe ich es anders als Sie. Das Ministerium heißt immer noch „Ministerium für Inneres und Sport“. Von daher ist es auch richtig, dass wir im Landtag darüber debattieren. 

Wir müssen die Frauen, die Opfer von solchen Männern - die der Meinung sind, sich missbräuchlich an sportlichen Wettbewerben zu beteiligen, 

(Zuruf) 

um dort Medaillen zu ergattern, die ihnen gar nicht zustehen - schützen. 

Der Sport darf keine Bühne für ideologische und politische Projekte sein, 

(Guido Kosmehl, FDP: Genau!)

also nicht so, wie das die GRÜNEN betreiben.

(Zurufe von den GRÜNEN)

Der Sport muss fair sein. Und fair ist es, wenn Frauen gegen Frauen antreten

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Genau!)

und wenn Männer gegen Männer antreten. Und wenn Sie der Meinung sind    

Ich stimme doch zu. Na klar gibt es Diverse und welche, die nicht wissen, was sie sind, oder wie auch immer. Aber dann muss eben für die extra Ligen gründen. Dann können Diverse gegen Diverse 

(Guido Kosmehl, FDP: Das legt doch nicht die Politik fest!)

und Transen gegen Transen antreten. Aber es ist doch wohl eine Zumutung    

Die Menschen haben davon auch die Schnauze voll. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, die ertragen solche Schlagzeilen nicht, denen zu entnehmen ist, dass irgendein Typ, ein Mann mit breitem Kreuz beim Schwimmwettbewerb gegen Frauen antritt, die wesentlich zierlicher sind, und dort ständig die Goldmedaille holt. Die Sportlerinnen selbst haben doch davon die Schnauze voll.

Da muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen, Herr Silbersack, da hatte ich bei Ihren Ausführungen hier mehr erwartet. Das war ziemlich dünn, 

(Beifall bei der AfD)

und das war ziemlich schlecht. Und gerade diejenigen, die sich hier immer ständig für die Frauenrechte stark machen    

Also ich bin fassungslos, dass Sie sich hier hinstellen und solch ein - ich möchte es jetzt mal so bezeichnen - dummes Zeug erzählen. Sie müssen doch ein Gefühl dafür haben, was Sie den Frauen im Sport zumuten können und was nicht. Und das haben Sie nicht. Daran sieht man, dass Ihre Politik nichts anderes ist als ein Widerspruch.

Sie versuchen nach außen immer, so frauenfreundlich zu tun. Aber wenn die Frauen im Boxring auf den Sack bekommen oder auf den Kopf - auf den Sack, das war auch wieder ein Wortspiel  , 

(Lachen und Unruhe bei der AfD)

dann stört Sie das nicht weiter. Daran sieht man, dass das, was Sie an politischen Positionen vertreten, nichts weiter als Heuchelei ist. Und das haben wir mit diesem Antrag aufgedeckt. - Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl!)


Vizepräsident Wulf Gallert:

Es gibt eine Intervention von Herrn Gürth. - Herr Gürth, Sie haben das Wort. Bitte.


Detlef Gürth (CDU): 

Vielen Dank, Herr Präsident. - Ich bin, glaube ich, der dienstälteste Vorsitzende eines Kreissportbundes

(Lachen bei der CDU)

- Man sieht mir das schon an. - Also seit gut 30 Jahren bin ich im Ehrenamt. Ich bin Vorsitzender eines Kreissportbundes mit über 270 Vereinen und 26 900 Mitgliedern. Ich will nur Folgendes sagen: Ihre Rede, Kollege Büttner,


Matthias Büttner (Staßfurt) (AfD):

Hm.


Detlef Gürth (CDU):

kriegt bestimmt in Ihren Kanälen und in Ihren Kreisen Applaus. Ich kann das verstehen, weil das Thema Ungerechtigkeit und dergleichen mehr berührt. Das will ich gar nicht bestreiten.

(Oliver Kirchner, AfD: Na, das ist doch so!)

Aber was wohin gehört, worüber wo diskutiert wird, wer welche Regeln im Sport setzt, wer wofür verantwortlich ist, ist das glasklar geregelt. Ansonsten steht da keiner an der Startlinie.

(Zuruf von Frank Otto Lizureck, AfD)

Insofern ist dieser Auftritt für das Festzelt gut geeignet. Aber wenn man es ernst meint, dann ist er für das Plenum völlig ungeeignet.

(Zustimmung bei der CDU)


Vizepräsident Wulf Gallert:

Sie können antworten.


Matthias Büttner (Staßfurt) (AfD):

Ja, ich möchte mal darauf reagieren. Ich weiß nicht, ob hier einige nicht wissen, dass Sie hier in einem gesetzgebenden Gremium sitzen. Wenn ich immer so höre, damit haben wir nichts mit zu tun    

(Guido Kosmehl, FDP: Das ist die Autonomie des Sports! Haben Sie sich einmal mit Sprichwort auseinandergesetzt?)

- Ja, das habe ich. Aber ich sage Ihnen Folgendes:

(Zurufe von Sebastian Striegel, GRÜNE) 

Der Schutz der Frauen muss uns allen am Herzen liegen. Und wenn Sie sich hier hinstellen 

(Unruhe bei der FDP) 

und so tun, als ob Sie damit nichts zu tun hätten, und sagen, dass Sie keinerlei Einwirkungsmöglichkeiten hätten, dann sind Sie hier einfach falsch.